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Wohnhaus kurze Zeit evakuiert Polizei findet Granate und weitere "gefährliche Gegenstände" bei Klette

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Daniela Klette hatte in ihrer Wohnung offenbar ein kleines Waffenlager. Nachdem die Ermittler zunächst nur Munition finden, stoßen sie später auf Schusswaffen, eine Handgranate und weitere "gefährliche Gegenstände", wie es heißt. Um einen sicheren Abtransport zu gewährleisten, müssen die Nachbarn die Nacht woanders verbringen.

Zwei Tage nach der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette hält der Fall die Hauptstadt weiter in Atem: Der Abtransport von gefährlichen Waffen aus dem Wohnhaus der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg zieht sich bis in die Nacht. Am Abend hatte die Polizei zunächst eine Granate weggebracht. Später hieß es, es müsse ein weiterer, möglicherweise gefährlicher Gegenstand entfernt und andere Gegenstände untersucht werden. Das siebenstöckige Mietshaus war schon am Abend geräumt worden, die Bewohner wurden bei Verwandten, Freunden, in Wärmebussen der Verkehrsbetriebe BVG und in einer Turnhalle untergebracht.

Um was für eine Art von gefährlichem Gegenstand es sich handelt, ist noch unbekannt. Die Berliner Polizei verwies an das Landeskriminalamt Niedersachsen und schrieb gegen 23.30 Uhr lediglich auf X: "Ein Gegenstand muss mit spezieller Transporttechnik abgeholt werden, daher werden sich die Maßnahmen in der Sebastianstr. in Kreuzberg noch längere Zeit hinziehen." Das Spezialfahrzeug werde etwas Zeit für die Anfahrt brauchen, sagte eine Polizeisprecherin. Auch in der Wohnung müssten dann noch weitere Gegenstände von den Technikern genauer in Augenschein genommen werden.

Die Granate, die der Kampfmittelräumdienst in dem Gebäude sichergestellt hatte, ist laut Polizei inzwischen an einem anderen Ort unschädlich gemacht worden. Im Zuge des Fundes wurde das Mietshaus geräumt und zunächst der Gehweg gesperrt. Gegen 22.00 Uhr wurde der Sperrkreis dann erweitert, die ganze Sebastianstraße abgesperrt und einige Wohnungen in einem weiteren Haus geräumt. "Für den Abtransport weiterer Gegenstände wird ein gegenüberliegendes Gebäude teilweise evakuiert", teilte die Polizei mit.

Am frühen Morgen konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Häuser kehren. Die Wohnungsdurchsuchung sei beendet, teilte die Polizei auf X mit: "Die Maßnahmen unserer Einsatzkräfte in der Sebastianstr. in #Kreuzberg sind abgeschlossen. Die Anwohnerinnen und Anwohner können wieder zurück in ihre Wohnungen".

Schusswaffenfund bestätigt

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Im Laufe des Mittwochs hatte die Polizei zuvor schon Schusswaffen entdeckt. Eine Sprecherin des LKA Niedersachsen bestätigte am Abend einen entsprechenden Bericht des "Tagesspiegel." Nach der Klettes Festnahme am Montagabend war die Polizei unter anderem auf Magazine einer Pistole und Patronen gestoßen.

Unterdessen läuft die Fahndung nach Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub weiter, die wie Klette der dritten Generation der RAF zugeordnet werden. Wie dicht die Fahnder den beiden auf den Fersen sind, ist unklar. Aus "ermittlungs- und einsatztaktischen Gründen" gab das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen zunächst keine weiteren Details bekannt. Ein Mann, der am Dienstag nach einem festgenommen wurde, ist inzwischen wieder freigelassen worden. Laut "Tagesspiegel" hieß es aus Justizkreisen, es habe sich um einen "Wichtigtuer" gehandelt.

Quelle: ntv.de, vmi/ino/dpa

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