Anschlag auf Moschee in Kanada Polizei geht von nur einem Täter aus
30.01.2017, 20:28 Uhr
Polizeieinsatz am Anschlagsort.
(Foto: picture alliance / Francis Vacho)
Die Polizei ist bei den Ermittlungen zum Anschlag auf eine Moschee in Kanada einen kleinen Schritt weiter – nun gibt es nur noch einen Tatverdächtigen. Über dessen Herkunft will die Presse bereits etwas herausgefunden haben.
Beim Anschlag auf eine Moschee im kanadischen Québec geht die Polizei nur noch von einem Täter aus. Der zweite Verdächtige werde in den Ermittlungen als Zeuge behandelt, twitterte die Polizei. Die beiden seien Ende 20 oder Anfang 30 Jahre alt.
Einer der beiden Männer wurde bei dem Angriff am Sonntagabend noch vor der Moschee festgenommen. Der andere sei zunächst mit dem Auto geflüchtet, habe dann aber selbst die Polizei gerufen und sich gestellt. Auch Augenzeugen hatten Medienberichten zufolge nur von einem Schützen gesprochen.
Fünf der insgesamt 19 Verletzten schwebten laut der Ärzte in Lebensgefahr. Damit korrigierte das Krankenhaus frühere Angaben über acht Verletzte nach oben. 39 Menschen überstanden den Angriff ohne Verletzungen.
Alexandre B. oder Mohamed K.?
Wie Augenzeugen berichteten, wurde das Kulturzentrum am Sonntag zum Ende des Abendgebets angegriffen. Etwa 50 Menschen hielten sich zu diesem Zeitpunkt in der Einrichtung auf, die auch Große Moschee genannt wird. Sechs Menschen wurden getötet und acht weitere verletzt.
Angaben zur Identität der Männer machten die Behörden bislang nicht. Örtliche Medien identifizierten sie indes als Alexandre B., einen Franko-Kanadier, und Mohamed K., einen Kanadier mit marokkanischen Wurzeln. Die Polizei sprach lediglich von zwei kanadischen Bürgern. Wer von ihnen als Verdächtiger und wer als Zeuge galt, blieb unklar. Bei allen sechs Opfern handelte es sich nach Angaben des Kulturzentrums um Kanadier mit ausländischen Wurzeln, darunter aus Marokko und Algerien.
Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Moschee in Kanada. "Ich verstehe nicht, warum das hier passierte, es ist doch nur eine kleine Moschee in Québec, hier ist nicht Montréal und nicht Toronto", sagte ein Mann, der den Angriff miterlebte.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP