Verschärftes Asylrecht in Dänemark Polizei nimmt Flüchtlingen Tausende Euro ab
30.06.2016, 17:02 Uhr
Bei einer Kontrolle am Flughafen von Kopenhagen fällt die Gruppe aus dem Iran auf: Sie will mit falschen Papieren einreisen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dänemark greift in der Asylpolitik hart durch. Höhere Geldbeträge von Flüchtlingen dürfen beschlagnahmt werden: So soll die Unterbringung in Asylunterkünften mitfinanziert werden. Fünf Iraner müssen jetzt erstmals fast 11.000 Euro abgeben.
Die Polizei in Dänemark hat das umstrittene verschärfte Asylrecht angewandt und umgerechnet fast 11.000 Euro Bargeld von mehreren Flüchtlingen beschlagnahmt. Wie die Polizei mitteilte, nahmen die Beamten in Kopenhagen fünf Asylsuchenden aus dem Iran 79.600 Kronen (rund 10.700 Euro) ab.
Die Gruppe aus zwei Männern und drei Frauen hatte demnach versucht, mit falschen Papieren einzureisen und war am Flughafen der Hauptstadt in Gewahrsam genommen worden. Das skandinavische Land hatte seine Asylgesetze im Februar trotz internationaler Kritik deutlich verschärft.
Seitdem können Flüchtlingen unter anderem Bargeld und Wertsachen ab einem Wert von 10.000 Kronen abgenommen werden, um ihre Unterbringung mitzufinanzieren. Außerdem wurden der Familiennachzug erschwert und die Dauer von Aufenthaltsgenehmigungen verkürzt. Es war nun das erste Mal, dass die Bargeld-Regelung angewandt wurde.
Bei den Flüchtlingen handelte es sich den Angaben der Polizei zufolge um zwei Männer und drei Frauen zwischen 26 und 35 Jahren. Sie hatten demnach insgesamt mehr als 129.000 Kronen bei sich. Sie beantragten Asyl in Dänemark. Ihr Anliegen werde derzeit geprüft, erklärte die Polizei.
Quelle: ntv.de, jgu/AFP/dpa