Politik

Geplante Lauterbach-Entführung Polizei nimmt mutmaßliche Anführerin fest

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollte entführt werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollte entführt werden.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Bürgerkriegsähnliche Zustände und der Sturz der Regierung - das sind die Ziele einer staatsfeindlichen Gruppierung, die im April auffliegt. Auch die Entführung des Bundesgesundheitsministers ist geplant. Die Fäden soll eine Frau aus Mittelsachsen gezogen haben, die der Polizei nun ins Netz geht.

Im Zusammenhang mit der mutmaßlich geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Bundesanwaltschaft eine Frau wegen Terrorverdachts festnehmen lassen. Elisabeth R. soll die Anführerin jener staatsfeindlichen Gruppierung sein, die im April aufgeflogen war, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Der Generalbundesanwalt bezeichnet sie als "Rädelsführerin" einer terroristischen Vereinigung. Sie sei im Landkreis Mittelsachsen festgenommen worden.

Die Deutsche soll der Mitteilung zufolge unter anderem Vorgaben gemacht haben, um die Pläne der Gruppierung voranzutreiben und zu koordinieren. Sie sei beim Besorgen von Waffen und Sprengstoff eingebunden gewesen, habe wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingefordert und konkrete Termine genannt. Zudem sollte Minister Lauterbach entführt werden, wobei die Tötung von Personenschützern im Raum stand.

Im Rahmen der Festnahme hat es den Angaben nach auch Durchsuchungen gegeben. Ein Haftrichter soll im Laufe des Tages entscheiden, ob die Frau in Untersuchungshaft kommt. Sie verfolge eine Ideologie, die das Grundgesetz und die staatliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ablehne, heißt es. Vielmehr existiere nach diesen Vorstellungen das Deutsche Reich auf Grundlage der Verfassung von 1871 weiter.

Bundesweiter "Black Out" geplant

Vier mutmaßliche Komplizen, allesamt Deutsche aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz), Falkensee bei Berlin sowie aus den Kreisen Ammerland (Niedersachsen) und Landshut (Bayern), waren am 13. April festgenommen worden. Knapp zwei Wochen später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.

Die Gruppierung hatte es sich laut der Bundesanwaltschaft zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. "Hierzu war geplant, einen bundesweiten 'Black Out' durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen", heißt es laut Mitteilung.

Die Vereinigung untergliederte sich demnach in einen "militärischen" und einen "administrativen" Zweig. Die verhaftete Frau ist demnach dem administrativen Teil zuzuordnen. So habe sie etwa mit potenziellen Vereinigungsmitgliedern Rekrutierungsgespräche geführt.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen