Politik

Angst vor Attentat in Berlin Polizei verstärkt Bewachung von Nawalny

Seit dem 22. August wird Alexej Nawalny in der Berliner Charité behandelt.

Seit dem 22. August wird Alexej Nawalny in der Berliner Charité behandelt.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Kremlkritiker Alexej Nawalny erholt sich in der Berliner Charité von einem Giftanschlag. Da sich der Gesundheitszustand des Oppositionellen bessert, werden nun die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Laut einem Bericht befürchten die deutschen Behörden ein weiteres Attentat.

Die Sicherheitsvorkehrungen für den aus dem Koma erwachten Kremlkritiker Alexej Nawalny sind laut einem Medienbericht verschärft worden. Wie der "Spiegel" in Zusammenarbeit mit dem Recherchenetzwerk Bellingcat berichtet, wurde sowohl die Anzahl der eingesetzten Polizisten als auch die Kontrolldichte rund um den russischen Oppositionellen erhöht. Demnach soll Nawalny nun auch direkt in der Berliner Charité bewacht werden, wo er seit rund drei Wochen wegen eines Giftanschlags behandelt wird.

Laut dem "Spiegel" sind die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen eine Reaktion auf den sich bessernden Gesundheitszustand Nawalnys. Am Montag verkündete die Charité, der 44-Jährige sei aus dem Koma erwacht und ansprechbar. Mittlerweile soll Nawalny bereits wieder sprechen können. Möglich ist, dass er sich auch an Details vor seinem Zusammenbruch im sibirischen Tomsk erinnert. Für die Drahtzieher des Anschlags könnten die Aussagen Nawalnys eine Gefahr darstellen. Deshalb wolle man weiteren Anschlägen vorbeugen, heißt es.

Ein Berliner Polizeisprecher sagte zu dem Bericht, zu Objektschutz- und Personenschutzmaßnahmen könnten keine Angaben gemacht werden. Er sagte jedoch, die Verantwortung für den Schutz Nawalnys sei vom Bundesinnenministerium und dem Bundeskriminalamt auf die Berliner Polizei übergegangen.

Die Bundesregierung in Berlin hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, ein Speziallabor der Bundeswehr habe "zweifelsfrei" nachgewiesen, dass Nawalny in Russland mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Seit dieser Erklärung verschärften sich die Spannungen zwischen Berlin und Moskau massiv.

Die russische Regierung weist jede Schuld an dem Gesundheitszustand Nawalnys zurück. Laut "Spiegel" gehen deutsche Sicherheitsbehörden davon aus, dass die gegen Nawalny eingesetzte Substanz in einem militärischen Speziallabor in Russland hergestellt wurde. Demnach handelte es sich bei der Vergiftung um die Operation eines russischen Geheimdienstes.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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