Politik

Fragebogen zu "Partygate"-Affäre Polizei will Antworten von Boris Johnson

Boris Johnson steht wegen der "Partygate"-Affäre mächtig unter Druck.

Boris Johnson steht wegen der "Partygate"-Affäre mächtig unter Druck.

(Foto: picture alliance / empics)

Wegen mutmaßlicher Lockdown-Partys in der Downing Street will die Polizei mehr als 50 mutmaßliche Teilnehmer befragen. Unter ihnen ist auch Boris Johnson. Ein Regierungssprecher versichert, der Premier werde wie verlangt Auskunft geben.

Die Ermittlungen der Londoner Polizei zur Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street haben den britischen Premierminister Boris Johnson erreicht. Der 57-Jährige habe von der Metropolitan Police einen Fragebogen erhalten, sagte ein Regierungssprecher am Abend der BBC. Johnson werde die Fragen wie verlangt beantworten.

Die Polizei hatte angekündigt, Fragen etwa zu den Veranstaltungen an etwa 50 Menschen zu schicken, die mutmaßlich an den zwölf in Frage stehenden Events im Regierungssitz teilgenommen haben. Zur Zeit der Veranstaltungen im Mai, Juni, November und Dezember 2020 sowie im Januar und April 2021 galten wegen der Corona-Pandemie strikte Abstandsregeln; Angehörige mehrerer Haushalte durften sich nicht in geschlossenen Räumen treffen. Den Teilnehmern - also auch Johnson - drohen Geldstrafen.

Johnson bestreitet die Party-Vorwürfe. Er betont, er habe weder an illegalen Veranstaltungen teilgenommen noch seien Corona-Regeln gebrochen worden. Ihm zufolge hat es sich um Arbeitstreffen gehandelt. Der Premier weicht bisher der Frage aus, ob er zurücktritt, wenn er zu einer Geldstrafe verdonnert wird.

Johnson steht wegen der Affäre erheblich unter Druck. Doch nicht nur die Opposition, sondern auch mehrere Abgeordnete seiner Konservativen Partei fordern seinen Rücktritt. Am Mittwoch reihte sich der Geschäftsmann John Armitage, der den Tories insgesamt drei Millionen Pfund gespendet hat, in diese Riege ein. Politische Führer sollten abdanken, wenn sie ihre moralische Autorität verloren hätten, sagte Armitage in einem Fernsehinterview.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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