Bahnhöfe sollen sicherer werden Polizeigewerkschaft GdP will mehr verdachtsunabhängige Kontrollen
26.10.2025, 13:35 Uhr Artikel anhören
Die Gewerkschaft der Polizei fordert 3000 bis 4000 Neueinstellungen bei der Bundespolizei.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Innenstädten werde es immer gefährlicher, sagt die Gewerkschaft der Polizei. Mehr Sicherheit an Bahnhöfen führe auch zu einem "besseren Stadtbild". Dazu brauche die Bundespolizei mehr Personal und einen größeren Handlungsspielraum.
Die umstrittene Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz über migrationsbedingte Probleme im "Stadtbild" hat eine neue Debatte über die Sicherheit im Land ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für eine verstärkte Polizeipräsenz aus: "Gerade an den großen Bahnhöfen in den Innenstädten wird es immer gefährlicher, auch für unsere Kolleginnen und Kollegen", räumte der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ein.
Roßkopf forderte mehr Rechte für Polizisten an Bahnhöfen, etwa verdachtsunabhängige Kontrollen für die Bundespolizei: "Auch aus diesem Grund ist eine grundlegende Kontrollbefugnis, immer unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit, an den Bahnhöfen absolut notwendig." Eine entsprechende Ausweitung der Rechte sollte laut dem Gewerkschafter im neuen Bundespolizeigesetz berücksichtigt werden. "Wir müssen als Polizei absolut handlungsfähig bleiben, um die Sicherheit in unserem Land zu gewährleisten."
GdP-Vorsitzender Roßkopf lobte den Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der die Bundespolizei an Bahnhöfen personell aufstocken will. "Insgesamt fehlen 3000 bis 4000 Kolleginnen und Kollegen dort", beklagte der GdP-Vorsitzende. "Mehr Sicherheit an den Bahnhöfen ergibt auch ein besseres Stadtbild."
Mit seinen Äußerungen zur Auswirkung von Migration auf das "Stadtbild" hatte Merz sich den Vorwurf von Diskriminierung und Rassismus eingehandelt. Später betonte Merz jedoch auch die Bedeutung von Migration für Deutschland und verwies auf die teils angespannte Sicherheitslage an stark frequentierten Plätzen einiger Innenstädte.
Quelle: ntv.de, bho/AFP