Politik

"Historisch willkürlich" Polizisten fordern Cannabis-Legalisierung

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Kiffen am Steuer soll auch in Zukunft ein Tabu bleiben. Polizisten in Niedersachsen testen bei einer Kontrolle in Niedersachsen Verkehrsteilnehmer auf Drogenkonsum.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine weitere gewichtige Stimme spricht sich für die Legalisierung des Kiffens aus: Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hält die Kriminalisierung von Cannabis weder für "intelligent noch zielführend" und fordert die "komplette Entkriminalisierung" der Konsumenten.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat ein Ende des Cannabis-Verbots gefordert und sich für eine Entkriminalisierung von Konsumenten der Droge ausgesprochen. Der BDK-Vorsitzende André Schulz sagte der "Bild"-Zeitung, das Verbot von Cannabis sei "historisch betrachtet willkürlich erfolgt und bis heute weder intelligent noch zielführend". Es habe in der Menschheitsgeschichte noch nie eine Gesellschaft ohne Drogenkonsum gegeben, dies müsse akzeptiert werden.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter setze sich daher für eine "komplette Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten ein". Zur Begründung sagte Schulz, durch das derzeitige Rechtssystem würden Menschen stigmatisiert und kriminelle Karrieren erst befördert.

Es gebe bessere Möglichkeiten in der Drogenpolitik als vor allem auf Repression zu setzen, sagte Schulz. Dazu gehöre, zu lernen, mit einem verantwortungsvollen Drogenkonsum umzugehen, Konsumenten und Suchtkranken unter Fürsorgeaspekten zu helfen und einen tatsächlich wirksamen Kinder- und Jugendschutz möglich zu machen.

Kein Kiffen am Steuer

Für Autofahrer müsse Kiffen aber Tabu bleiben, sagte  Schulz: "Aus Sicherheitsgründen darf das Führen eines Kraftfahrzeuges weder im alkoholisierten oder sonstwie berauschten Zustand erfolgen."

Derzeit gebe es jedoch beim Thema Autofahren "noch einige rechtliche Unsicherheiten und Gesetzeslücken", was den Unterschied zwischen Cannabis und Alkohol sowie illegalem Cannabis-Konsum und Gebrauch auf Rezept betreffe. Zudem könnten Autofahrer heute den Führerschein wegen illegalen Cannabis-Konsums aus verschiedenen Gründen verlieren, auch wenn sie nicht berauscht gefahren seien.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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