Politik

Neue-IRA-Terroristen im Verdacht Polizisten überleben Bombenanschlag in Nordirland

Die Polizisten seien gezielt angegriffen worden, so die Ermittler.

Die Polizisten seien gezielt angegriffen worden, so die Ermittler.

(Foto: picture alliance / empics)

In der Vergangenheit war die nordirische Grenzstadt Strabane besonders häufig Schauplatz von politisch motivierter Gewalt. Nun kommt es dort zu einem Bombenangriff auf zwei Polizisten, die unverletzt überleben. Die Behörden verdächtigen eine Terrororganisation.

In der früheren Bürgerkriegsregion Nordirland haben zwei Polizisten einen Bombenanschlag unverletzt überlebt. Der stellvertretende Polizeichef in der britischen Provinz, Bobby Singleton, sagte, ein starker Ermittlungsansatz betreffe die Terrororganisation Neue IRA, die mit Gewalt für eine Vereinigung mit dem Nachbarstaat Irland kämpft. Darauf deuteten der Anschlagsort in der Grenzstadt Strabane sowie frühere Vorfälle hin. Die Polizei ermittelt nach der Attacke vom späten Vorabend wegen versuchten Mordes.

Politiker aller konfessionellen Lager verurteilten das Attentat. Die Vizepräsidentin der katholisch-republikanischen Partei Sinn Fein und designierte erste Regierungschefin Nordirlands, Michelle O'Neill, bezeichnete den Anschlag als "verwerflich". Den Verantwortlichen werde es nicht gelingen, die Gesellschaft zurückzuwerfen, so die Politikerin. Sinn Fein galt früher als politischer Arm der IRA.

Es habe sich um einen gezielten Angriff gehandelt, so die Polizei. Dabei sei das Fahrzeug der beiden Beamten beschädigt worden. Wegen der Ermittlungen wurde die Gegend abgesperrt. Etwa 1000 Anwohner seien betroffen, Kinder konnten nicht zur Schule gehen.

In Nordirland hatten sich Katholiken - die mehrheitlich eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben - und Protestanten - meist Anhänger der Union mit Großbritannien - jahrzehntelang bekämpft. Dabei kam es in Strabane mit gut 13.000 Einwohnern, wo fast ausschließlich Katholiken leben, zu besonders vielen Attacken auf britische Soldaten sowie Polizisten. Nahe der Stadt hatte das britische Militär lange einen Stützpunkt. Zuletzt hatten Warnungen vor neuen Angriffen wieder zugenommen. Nordirland ist wegen des Streits um Brexit-Sonderregeln politisch gelähmt und hat derzeit weder eine Regierung noch ein funktionierendes Parlament.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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