Politik

Wirft Westen Ignoranz vor Putin: Interessen Russlands "nicht verhandelbar"

Russlands Präsident Wladimir Putin: "Die Interessen Russlands und die Sicherheit unserer Bürger sind für uns bedingungslos".

Russlands Präsident Wladimir Putin: "Die Interessen Russlands und die Sicherheit unserer Bürger sind für uns bedingungslos".

(Foto: picture alliance/dpa/Russian President Press Office)

In einer Rede anlässlich eines russischen Feiertages für die Streitkräfte hat der Kreml-Chef erneut den Westen dafür gerügt, Sicherheitsinteressen aus Moskau zu ignorieren. Den eigenen Kurs bekräftigt er aggressiv und unterstreicht die Wehrhaftigkeit Russlands, das an "Waffen der Zukunft" arbeite.

Nach seinem Eskalationskurs im Ukraine-Konflikt hat Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache anlässlich des Tages des Verteidigers des Vaterlandes seine aggressive Haltung betont. Die Interessen Russlands seien "nicht verhandelbar", sagte er in einer Videobotschaft. An dem Feiertag, an dem Russland und andere ehemals sowjetische Staaten ihre Streitkräfte ehren, lobte Putin außerdem die Gefechtsbereitschaft der russischen Armee und kündigte an, Russland werde weiter an hochmodernen Waffensystemen arbeiten. Diese seien "wirklich die Waffen der Zukunft, die das Kampfpotenzial unserer Streitkräfte deutlich erhöhen".

Zudem bekräftigte er in der Videoansprache den Vorwurf gegen den Westen, inmitten der eskalierten Krise in der Ukraine Ignoranz gegenüber russischen Sicherheitsinteressen zu zeigen. "Unser Land ist immer offen für einen direkten und offenen Dialog, für eine Suche nach diplomatischen Lösungen für die schwierigsten Probleme", sagte Putin. "Aber ich wiederhole: Die Interessen Russlands und die Sicherheit unserer Bürger sind für uns bedingungslos. Heute bleibt die Sicherung der Verteidigungsfähigkeit unseres Landes die wichtigste staatliche Aufgabe", so der Kreml-Chef weiter.

Die Aufrufe Moskaus nach Garantien dafür, dass die Sicherheit eines Landes nicht auf Kosten eines anderen geht, seien bislang unbeantwortet geblieben, kritisierte Putin. Russland fordert unter anderem ein Ende der NATO-Osterweiterung und insbesondere einen Verzicht auf die Aufnahme des Nachbarlands Ukraine in das Militärbündnis.

Im Westen hingegen wird Putin als Hauptaggressor der aktuellen Eskalation gesehen. Anfang der Woche hatte er die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Zudem ordnete er unter großem internationalen Protest die Entsendung von Truppen in die von prorussischen Separatisten kontrollierten Regionen an. Die US-Regierung sprach vom "Anfang einer Invasion" und brachte - ebenso wie die EU - umgehend weitreichende Sanktionen gegen Russland auf den Weg. Die deutsche Politik stoppte das umstrittene Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2. Der Westen befürchtet weiterhin einen Großangriff auf die Ukraine.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen