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Zu Opfern schweigt der Kremlchef Putin spricht von 700.000 russischen Soldaten in der Ukraine

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Kremlchef Putin sieht seine Armee "gezwungen", die Frontlinie in der Region Charkiw "zu verschieben".

Kremlchef Putin sieht seine Armee "gezwungen", die Frontlinie in der Region Charkiw "zu verschieben".

(Foto: picture alliance/dpa/Russian President Press Office)

Ende 2023 waren es noch 617.000, heute sollen es nach den Worten von Wladimir Putin fast schon 700.000 russische Soldaten sein, die in der Ukraine kämpfen. Wie hoch die Verluste sind, dazu sagt der Kremlchef nichts. Stattdessen fordert er von seiner Armee, die Frontlinie "weiter zu verschieben".

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Zahl der in seinem Angriffskrieg in der Ukraine kämpfenden Soldaten auf derzeit knapp 700.000 Mann beziffert. "Von uns befinden sich in der Zone der militärischen Spezialoperation fast 700.000 Menschen", sagte Putin bei einem Treffen mit Soldaten, die eine Ausbildung für eine Führungsposition im Staat erhalten.

Das ist deutlich mehr als vor einem halben Jahr. Bei der Pressekonferenz im Dezember 2023 hatte Putin noch von 617.000 Soldaten gesprochen. Nach Angaben Putins sollen die russischen Truppen auch im östlichen Gebiet Charkiw weiter vorrücken. "Wir sind einfach gezwungen, jetzt im Gebiet Charkiw die Frontlinie weiter zu verschieben, um die terroristischen Schläge gegen Belgorod und andere Ortschaften zu verringern." Russland beschießt seit Kriegsbeginn ukrainische Städte und insbesondere die in Grenznähe gelegene Großstadt Charkiw. Zuletzt hatten sich aber auch ukrainische Angriffe gegen das westrussische Belgorod verstärkt.

Russland personell überlegen

Moskau hatte daraufhin im Mai seine neue Offensive gegen das Gebiet Charkiw gestartet - nach Ansicht von Militärexperten auch um die ukrainischen Verteidigungslinien zu überdehnen und einen Frontdurchbruch zu erzwingen. Bislang ist Russland allerdings nur wenige Kilometer über die Grenze gekommen.

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Die "10 bis 15 oder 17 Kilometer" würden die Ukrainer nicht ganz davon abhalten, weiter russische Städte zu beschießen, aber die Gefahr sinke allmählich, meinte Putin. Man müsse behutsam vorgehen. "Aber wenn der Gegner weiter damit macht, was er bisher tut, dann werden wir überlegen, wie wir weiter vorgehen, um unsere Ortschaften zu schützen", deutete er eine weitere Verschärfung der Offensive an.

Russland überfiel das Nachbarland am 24. Februar 2022. Zu der Zahl der seitdem getöteten oder verwundeten Soldaten äußerte sich Putin wie gewohnt nicht. Nach ukrainischen Angaben wurden seit Beginn der großangelegten Invasion mehr als 500.000 russische Soldaten getötet oder verwundet. Auf dem Schlachtfeld ist Russland der Ukraine personell überlegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte im Februar mit, rund 31.000 ukrainische Soldaten seien in den ersten beiden Jahren des Konflikts getötet worden.

Quelle: ntv.de, uzh/dpa

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