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"Blutiges und schmutziges Spiel" Putin: Westen wird irgendwann mit uns reden müssen

Putin sprach beim jährlichen Treffen des Waldai-Klubs vor Experten aus 44 Ländern weltweit.

Putin sprach beim jährlichen Treffen des Waldai-Klubs vor Experten aus 44 Ländern weltweit.

(Foto: via REUTERS)

Russlands Präsident Putin wirft dem Westen vor, andere Mächte auf der Welt unterdrücken zu wollen. Moskau habe zwar freundschaftliche Beziehungen gesucht, sei aber abgewiesen worden. Dennoch ist Putin davon überzeugt, dass der Westen irgendwann in den Dialog mit Russland treten müsse.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Westen erneut für die Zuspitzung der Lage in der Ukraine verantwortlich gemacht. Zugleich erklärte er in einer längeren Rede in Moskau, "früher oder später" werde der Westen mit Russland über eine gemeinsame Zukunft sprechen müssen. Der Westen spiele ein "gefährliches, blutiges und schmutziges" Spiel, sagte Putin. Man stehe vor dem gefährlichsten Jahrzehnt seit Ende des Zweiten Weltkriegs.

Russland habe versucht, eine freundschaftliche Beziehung zum Westen und zur NATO aufzubauen. Man habe darauf aber negative Antworten bekommen. Der Westen versuche, Russland verwundbar zu machen und überziehe alle mit Sanktionen, die sich ihm nicht beugen wollten. Dabei fordere Russland den Westen nicht heraus, sondern wolle sich das Recht zu einer eigenen Entwicklung erhalten. Die jüngsten Entwicklungen, auch in der Ukraine, würden aber die Weltordnung verschieben. Neue Kraftzentren hätten sich entwickelt, unter anderem in Asien. Die jüngsten Entwicklungen seien unvermeidlich gewesen, so Putin.

Er denke ständig auch an die Verluste, die Russland in der Ukraine erlitten habe. Aber Russland habe seine Souveränität gestärkt und die Wirtschaft habe sich stärker als gedacht gehalten. Es gebe nichts in diesem Jahr, worauf er mit Enttäuschung zurückblicke.

Ukraine habe Technologie zum Bau von "schmutziger Bombe"

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Mit Blick auf eine "schmutzige Bombe", deren Entwicklung Russland zuletzt der Ukraine vorgeworfen hatte, sagte Putin, die Ukraine habe die Technologie, um eine solche Bombe zu bauen. Russland habe es indes nicht nötig, eine solche Bombe zu platzieren. Er habe deshalb seinen Verteidigungsminister aufgefordert, über das Risiko einer solchen Bombe zu informieren. Zu Atomwaffen sagte Putin, Russland habe eine Militärdoktrin, die auch den Einsatz einer Atombombe beinhalte. Dies sei aber nur für den Verteidigungsfall gedacht.

Tatsächlich aber hatten sich Putin und andere ranghohe Politiker sehr wohl dazu geäußert. Ex-Präsident Dmitri Medwedew etwa, aktuell stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, hatte Ende September erklärt: "Russland hat das Recht, Atomwaffen einzusetzen, wenn es nötig ist." Dies sei "sicher kein Bluff".

Quelle: ntv.de, kst/rts

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