Politik

"Kann legitimes Ziel werden" Russland droht mit Abschuss von US-Satelliten

Hochauflösende Satellitenbilder sind eine wichtige Informationsquelle im Ukraine-Krieg - auch für die Verteidiger. Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk Saporischschja.

Hochauflösende Satellitenbilder sind eine wichtige Informationsquelle im Ukraine-Krieg - auch für die Verteidiger. Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk Saporischschja.

(Foto: dpa)

Satellitenbilder spielen im Ukraine-Krieg eine wichtige Rolle - da die Ukrainer Zugriff auf US-Daten aus dem All haben, erzielen sie immer wieder Vorteile. Russland sieht darin eine Provokation. Das Außenministerium spricht eine Drohung aus.

Russland droht mit dem Angriff auf kommerzielle US-Satelliten, sollten diese im Ukraine-Krieg weiter zur Datenweitergabe an Kiew genutzt werden. Es sei eine gefährliche Tendenz, dass die USA zivile Satelliten für militärische Konflikte nutze, klagte Konstantin Woronzow, ein Vertreter des russischen Außenministeriums bei den Vereinten Nationen, einem Tass-Bericht zufolge. "Die quasi-zivile Infrastruktur kann damit zum legitimen Ziel eines Gegenschlags werden", warnte Woronzow. Der Westen setze damit die zivile Raumfahrt, aber auch viele soziale und wirtschaftliche Projekte auf der Erde einem Risiko aus.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen Satellitenbilder für die Aufklärung eine bedeutende Rolle. Eine Reihe westlicher Staaten stellt Kiew dabei Daten für die Verteidigung zur Verfügung. Da Russlands Satellitennetz seinerseits weniger dicht ist, hat die Ukraine hier teilweise einen Informationsvorsprung. Woronzow warf den USA und ihren Verbündeten vor, den Weltraum zu nutzen, um die westliche Vorherrschaft durchzusetzen. Die Nutzung von Satelliten zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte sei ein "extrem gefährlichen Trend" und eine "Provokation", sagte er.

Woronzow erwähnte keine spezifischen Satellitenunternehmen. Tesla-Chef Elon Musk hatte Anfang Oktober erklärt, dass sein Raketenunternehmen SpaceX seinen Starlink-Internetdienst in der Ukraine weiterhin finanzieren werde und dies mit der Notwendigkeit "guter Taten" begründet. Die ukrainische Armee soll die Dienste von Starlink nutzen. Musk hat auch angekündigt, seinen Starlink-Satelliten-Breitbanddienst für Menschen im Iran zu aktivieren.

Russland ist durchaus in der Lage, Satelliten im Weltraum zu treffen. Im November vergangenen Jahres hatte Russland einen eigenen ausrangierten Satelliten mit einer Laserwaffe abgeschossen und damit international Empörung hervorgerufen. Die USA kritisierten die Aktion als "rücksichtsloses" Säbelrasseln. Russland wies damals die Vorwürfe als Heuchelei zurück. Die USA betrieben selbst ein Wettrüsten im All, erklärte Außenminister Sergej Lawrow damals. Auch die Amerikaner sind in der Lage, Satelliten zu zerstören, die Chinesen ebenfalls.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts

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