Politik

Enthüllung in Moskau Putin äußert sich bizarr am neuen Castro-Denkmal

 Kremlchef Wladimir Putin enthüllte im Beisein von Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ein drei Meter hohes Bronze-Denkmal für den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.

Kremlchef Wladimir Putin enthüllte im Beisein von Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ein drei Meter hohes Bronze-Denkmal für den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.

(Foto: AP)

Kuba und Russland verbinden jahrzehntelange enge Beziehungen. Dass daran auch der Ukraine-Krieg nichts ändert, zeigt sich bei einem Besuch des Präsidenten Díaz-Canel in Moskau. Dort enthüllt er mit Putin eine Fidel-Castro-Statue. Was den russischen Präsidenten zu bizarren Äußerungen veranlasst.

Während die Beziehungen Russlands zu vielen großen Wirtschaftsnationen wegen des Ukraine-Kriegs auf Eis liegen, wird dem sozialistischen Karibikstaat Kuba in Moskau eine besondere Ehre zuteil. Kremlchef Wladimir Putin enthüllte im Beisein von Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel ein drei Meter hohes Bronze-Denkmal für den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro. Auf Kuba selbst gibt es übrigens keine Castro-Statuen - das hatte sich der 2016 verstorbene Revolutionsführer so gewünscht, um einen posthumen Personenkult zu vermeiden.

Castro sei "einer der hellsten und charismatischsten Führer des stürmischen und dramatischen 20. Jahrhunderts" gewesen, sagte Putin nach Angaben der Agentur Interfax. "Eine wirklich legendäre Persönlichkeit".

Noch in ihrem letzten Gespräch 2014 habe Castro betont, dass jedes Volk das "Recht auf freie Entwicklung und die Wahl seines eigenen Weges" habe und dass "in einer wirklich gerechten Welt kein Platz für Zwang, Raub und Neokolonialismus" sei, sagte Putin, der die Insel in dem Jahr besucht hatte.

Russland wichtiger Partner für Kuba

Genau das werfen internationale Beobachter derzeit Russland wegen seines Angriffs auf die Ukraine vor - weswegen die Äußerungen bizarr wirkten. Seit fast neun Monaten tobt der Krieg gegen das Nachbarland. Putin sprach der Ukraine die historische Eigenstaatlichkeit ab. Für die hoch verschuldete Karibikinsel Kuba ist Russland einer der engsten Verbündeten und wichtigsten Geldgeber. Der Kreml bezeichnete Kuba, das den russischen Ukraine-Krieg nicht verurteilt hat, als "sehr wichtigen Partner".

Die Verbindungen beider Länder reichen jahrzehntelang zurück. Nach der kubanischen Revolution unter Führung Fidel Castros im Jahr 1959 hatte die damalige Sowjetunion begonnen, den Karibikstaat zu unterstützen. Das führte in der Kubakrise 1962 zu heftigsten Spannungen mit den USA, weil Moskau Mittelstreckenraketen auf der Insel stationiert hatte, die das amerikanische Festland erreichen konnten - der dritte Weltkrieg drohte.

Die Hilfen der Sowjetunion endeten erst nach der Wende und dem Zusammenbruch der kommunistischen Supermacht im Jahre 1991. Putin hatte schon früh nach seiner Machtübernahme die alten Kontakte wiederbelebt und Kuba bereits im Jahr 2000 besucht. Nach dem Tod Castros übernahm zunächst sein Bruder Raúl Castro die Führung in dem Land, bis Díaz-Canel 2019 Präsident wurde.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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