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Prigoschin sendet Lebenszeichen Putin deutet neuen Anführer für Wagner-Söldner an

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Gruß von Prigoschin - mutmaßlich aus Belarus.

Gruß von Prigoschin - mutmaßlich aus Belarus.

(Foto: Telegram/Wagner)

Belarus soll die neue Heimat der Wagner-Söldner werden. Die Einheit von Chef Prigoschin bildet dort mittlerweile Truppen aus. Dabei spricht der russische Präsident Putin bereits über einen Nachfolger des aufsässigen Geschäftsmanns.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat einer Zeitung zufolge angedeutet, dass die Söldner der Wagner-Gruppe eine neue Führung erhalten könnten. Die Wirtschaftszeitung "Kommersant" veröffentlichte ein Interview mit Putin, bei dem es insbesondere um dessen Treffen mit dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin und Wagner-Kommandeuren nach dem abgebrochenen Aufstand der Gruppe gegangen sei.

Er habe den Söldnern Möglichkeiten zur Fortsetzung ihres Dienstes aufgezeigt, sagte der Präsident demnach. Darunter sei, unter dem Kommando eines führenden Wagner-Befehlshabers mit dem Kampfnamen "Sedoi" zu dienen. "Für sie hätte sich nichts geändert. Sie wären von derselben Person geführt worden, die die ganze Zeit über ihr eigentlicher Befehlshaber gewesen war."

Bei "Sedoi" - übersetzt "Grauhaar" - handelt es sich nach französischen und EU-Dokumenten, Insidern und Medienberichten um Andrej Troschew, ein hochdekorierter Veteran der russischen Kriege in Afghanistan und Tschetschenien. Er stammt aus Putins Heimatstadt St. Petersburg und wurde vor einigen Jahren in Gesellschaft des Präsidenten fotografiert.

Putin führte dem Interview zufolge aus, dass viele der anwesenden Wagner-Kämpfer nach dem Vorschlag zustimmend genickt hätten. Dies habe Prigoschin jedoch nicht gesehen. "Prigoschin (...) sagte, nachdem er zugehört hatte 'Nein, die Jungs werden mit einer solchen Entscheidung nicht einverstanden sein'", wurde Putin zitiert. Diese Sätze aus "Kommersant" finden sich nicht in der offiziellen Niederschrift der russischen Regierung von dem am Donnerstag geführten Interview.

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Wagner-Chef Prigoschin und Dutzende seiner Kommandeure hatten sich wenige Tage nach einem am 24. Juni rasch wieder beendeten Aufstand gegen die russische Militärführung mit Präsident Wladimir Putin im Kreml getroffen. Zu Ergebnissen der dreistündigen Aussprache machte der Kreml keine Angaben. Putin und Lukaschenko hatten aber darüber informiert, dass Wagner in Belarus eine neue Basis finden könne.

Prigoschin sendete derweil ein Lebenszeichen, mutmaßlich aus Belarus. Der 62-Jährige grüßt auf dem Bild, das in der Wagner-Telegramgruppe gepostet wurde, in Unterwäsche auf einem Feldbett sitzend in die Kamera. Das Foto soll vom belarussischen Verteidigungsministerium stammen, die angekündigt hatten, dass Wagner nun seine Arbeit in Russlands Nachbarland aufgenommen habe.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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