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Kümmerer vor den Wahlen im März Putin feiert Weihnachten mit Kriegswitwen

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Einladung für Angehörige gefallener Soldaten: Putin feiert Weihnachten.

Einladung für Angehörige gefallener Soldaten: Putin feiert Weihnachten.

(Foto: via REUTERS)

Sein Weihnachtsfest verbringt der russische Präsident anders als in den Vorjahren nicht allein. Putin feiert diesmal mit Familien gefallener Soldaten. Sprecher Peskow verrät: Der Kremlchef habe sich "ziemlich ausführlich" mit den Witwen und Waisen unterhalten.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich nach offiziellen Angaben am orthodoxen Heiligabend mit ausgewählten Familien von in der Ukraine gefallenen Soldaten getroffen. Für die Angehörigen sei zunächst ein Programm mit dem Besuch von Aus- und Vorstellungen organisiert worden, ehe Putin sie in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau empfangen habe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Weihnachtsmesse werde Putin zusammen mit den Familien in einer Kirche auf dem Gelände seiner Residenz begehen.

Zuvor habe Putin schon "eine ziemlich ausführliche Unterhaltung mit den Familien geführt, sich mit den Witwen und Kindern unterhalten", sagte Peskow. Auch zum gemeinsamen weihnachtlichen Abendessen habe er die Angehörigen eingeladen.

In Russland begehen die Gläubigen das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar. Während Putin in früheren Jahren zu Weihnachten verschiedene Kirchen in ganz Russland aufsuchte, beging er das Fest in den letzten beiden Jahren entweder im Moskauer Kreml oder in seiner Residenz - beide Male allein. Die Einladung an Familien gefallener Soldaten dient Putin wohl auch dazu, sich vor der anstehenden Präsidentenwahl als Kümmerer um deren Nöte darzustellen.

Soldatenfrauen protestieren in Moskau

Zuvor forderten rund 15 Ehefrauen von Russen, die in der Ukraine kämpfen, in Moskau die Rückkehr ihrer Männer von der Front. Sie legten am Samstag Blumen am Grab des unbekannten Soldaten direkt unter den Mauern des Kremls nieder. Die Polizei schritt nicht ein. Seit Monaten wächst die Wut der Angehörigen von Reservisten, die Putin im September 2022 mobilisiert hat.

Die russischen Staatsmedien haben den Protest der Frauen bisher weitgehend ignoriert, da der Kreml im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im März ein Bild der nationalen Einheit vermitteln möchte. Nach Angaben Putins wurden 244.000 Russen für den Kampf in der Ukraine mobilisiert, bei einer Gesamtstärke von 617.000 Soldaten.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

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