Eroberung von Awdijiwka Putin gratuliert Soldaten zu "wichtigem Sieg"
17.02.2024, 23:02 Uhr Artikel anhören
Staatschef Wladimir Putin freut sich über die Kontrolle eines wichtigen ukrainischen "Verteidigungsknotenpunkts".
(Foto: AP)
Nach Worten des russischen Verteidigungsministers Schoigu hat Moskaus Armee inzwischen "die vollständige Kontrolle" über die ukrainische Stadt Awdijiwka. Kremlchef Putin begrüßt diese Neuigkeiten von der Front. Die Verluste auf beiden Seiten sollen hoch sein.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Eroberung der ostukrainischen Stadt Awdijiwka als "wichtigen Sieg" bezeichnet und seiner Armee gratuliert. "Der Präsident hat unserem Militär und unseren Kämpfern zu einem so wichtigen Sieg, zu einem solchen Erfolg gratuliert", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut Berichten staatlicher Nachrichtenagenturen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Putin zuvor offiziell über die Eroberung der seit Monaten umkämpften Stadt informiert.
Schoigu habe Putin bei einem Treffen im Kreml mitgeteilt, dass russische Soldaten "die vollständige Kontrolle" über Awdijiwka übernommen hätten, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Stadt in der Region Donezk sei ein wichtiger "Verteidigungsknotenpunkt" für die Ukraine gewesen. Ihre Einnahme vergrößere zudem die Entfernung der von Russland kontrollierten Großstadt Donezk zur Frontlinie.
Laut ukrainischem Militär haben sich mittlerweile die meisten ihrer Soldaten aus der völlig zerstörten Stadt zurückgezogen. Beide Seiten teilten mit, dass die jeweils andere innerhalb der vergangenen 24 Stunden rund 1500 Soldaten verloren habe. Unabhängig überprüfen ließ sich das aber nicht.
"Logische, gerechte und professionelle Lösung"
Am frühen Samstagmorgen hatte der neue Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj mitgeteilt, dass nach den monatelangen schweren Kämpfen die eigenen Einheiten aus der Stadt ab- und auf günstigere Verteidigungslinien zurückgezogen wurden. So sollte eine Einkreisung vermieden und das Leben der Soldaten geschützt werden, wie Syrskyj erklärte. Er betonte aber auch, dass die Stadt mit ihren einst etwa 30.000 Einwohnern zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus russischer Besatzung befreit werde.
Am Rande der Sicherheitskonferenz in München bewertete Präsident Wolodymyr Selenskyj diese Entscheidung als "logische, gerechte und professionelle Lösung" zum Schutz der Soldaten. "Das war für uns die Hauptaufgabe: Wir schützen unsere Leute, unsere Soldaten."
Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Samstagabend derweil, die russische Armee sei nun dabei, die Stadt endgültig von ukrainischen Soldaten zu "befreien" und ukrainische Einheiten einzukesseln, "die sich in der Kokerei im Norden von Awdijiwka verschanzt haben".
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa