G20-Gipfel in Bali Putin kommt wohl nicht, Selenskyj online dabei
08.11.2022, 15:32 Uhr
Ein persönlicher Auftritt im Kreise der G20-Staatschefs? Gastgeber Indonesien rechnet nicht mit Putins Kommen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Eigentlich gehört die Ukraine nicht zum Kreis der führenden Industrieländer. Doch am G20-Gipfel wird Präsident Selenskyj trotzdem teilnehmen, vermutlich per Video. Der russische Präsident Putin kommt wohl nicht persönlich nach Bali, teilt Gastgeber Indonesien mit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird Angaben aus Kiew zufolge am G20-Gipfel in der kommenden Woche teilnehmen - vermutlich aber nicht persönlich nach Indonesien reisen. Höchstwahrscheinlich werde der 44-Jährige per Video zu der Veranstaltung zugeschaltet, wurde Präsidentensprecher Serhij Nykyforow im ukrainischen Fernsehen zitiert. In irgendeiner Form teilnehmen werde Selenskyj auf jeden Fall, betonte Nykyforow demnach.
Das alljährliche Treffen der Gruppe der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) findet am 15. und 16. November auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali statt. Dabei sind auch US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Ukraine gehört zwar nicht zu den G20-Staaten. Angesichts des bereits seit mehr als acht Monaten andauernden russischen Angriffskriegs gegen sein Land wurde Selenskyj aber dieses Mal eingeladen.
Weiterhin unklar ist unterdessen, ob der russische Präsident Wladimir Putin nach Südostasien reisen oder ebenfalls nur per Video teilnehmen wird. Anfang November noch hatte Selenskyj eine Teilnahme am Gipfel ausgeschlossen, sollte Putin in Bali sein. Aus dem Büro des indonesischen Präsidenten Joko Widodo hieß es, es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Putin nicht kommen werde. Das bedeute aber nicht, dass Russland nicht vertreten sein werde.
Japans Regierungschef plant Treffen mit Xi
Indonesien hat in diesem Jahr den Vorsitz der G20. Widodo hatte sowohl Putin als auch Selenskyj zu dem Treffen eingeladen. Selenskyj machte seine Teilnahme aber davon abhängig, dass Putin nicht kommt. Widodo bestätigte, dass 17 Staats- und Regierungschefs zugesagt haben. "In normalen Zeiten sind generell 17 oder 18 Staats- und Regierungschefs anwesend. Aber dies sind keine normalen Zeiten. Daher ist die Anwesenheit der gleichen Anzahl eine sehr gute Sache."
Der japanische Regierungschef Fumio Kishida will sich in Kürze mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen. Gelegenheit dafür bietet unter anderem der G20-Gipfel, an dessen Rande die beiden zusammenkommen könnten, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag berichtete. Sollte es dazu kommen, wäre es das erste Treffen zwischen den Spitzenpolitikern der beiden benachbarten Wirtschaftsmächte seit Dezember 2019.
Quelle: ntv.de, mau/dpa