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Russischer Pass als Anreiz Putin lockt neue Söldner zur Armee

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Eine neue Mobilisierungswelle würde in der Bevölkerung sicher schlecht ankommen - Putin sucht andere Wege, um die Armee zu stärken.

Eine neue Mobilisierungswelle würde in der Bevölkerung sicher schlecht ankommen - Putin sucht andere Wege, um die Armee zu stärken.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Die russische Armee erleidet seit Kriegsbeginn massive Verluste. Vor der Präsidentschaftswahl verzichtet Präsident Putin allerdings auf die unpopuläre Entscheidung, eine neue Mobilisierung zu starten. Stattdessen will er ausländische Kämpfer anlocken - und später einbürgern.

Für Russland in der Ukraine kämpfende Ausländer sollen künftig die russische Staatsbürgerschaft erhalten können. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Präsident Wladimir Putin. Auch die Familien der Kämpfer - Eheleute, Kinder und Eltern - sollen diese Möglichkeit erhalten. Gelten soll die Möglichkeit für Ausländer, die mindestens ein Jahr an der Seite der russischen Streitkräfte gekämpft haben.

Berechtigt sind demnach auch Personen, die sich bei anderen "militärischen Formationen" außerhalb des russischen Militärs gemeldet haben, also etwa Mitglieder der Söldnertruppe Wagner. Beobachter werten den Schritt als Versuch, den Einsatz an der Seite Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine attraktiver zu machen. Zahlen zu ausländischen Kämpfern hat die Regierung in Moskau bislang nicht veröffentlicht.

Nach Reuters-Informationen haben sich aber etwa Kubaner für den russischen Militäreinsatz gemeldet und kassieren dafür Prämien, die mehr als 100-fach höher sind als der Durchschnittslohn in dem kommunistischen Land. Aus US-Geheimdienstkreisen hatte Reuters erfahren, dass in dem Krieg bislang 315.000 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden. Im September 2022, etwa ein halbes Jahr nach Beginn der Invasion, hatte Russland in einer Teilmobilisierung zusätzlich 300.000 Mann rekrutiert.

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Spekulationen, dass sich ein solcher Schritt wiederholen könnte, halten sich beharrlich. Allerdings dürfte Putin eine solch unpopuläre Maßnahme bis zur Präsidentschaftswahl im März vermeiden, bei der er wieder antritt.

Offizielle Zahlen über Verluste in dem Krieg haben weder Russland noch die Ukraine bislang veröffentlicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangenen Monat gesagt, das Militär wolle 450.000 bis 500.000 weitere Personen rekrutieren.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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