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Russland stockt auf Putin vergrößert Armee um 170.000 Soldaten

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Russische Soldaten bei einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau.

Russische Soldaten bei einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Nach Einschätzung vieler Experten erleidet Russland in der Ukraine massive Verluste. Nun befiehlt Kremlchef Putin eine Aufstockung der Streitkräfte um 170.000 Soldaten. Eine neue Mobilisierungswelle sei aber nicht geplant, behauptet Moskau.

Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn seiner Invasion in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrößerung seiner Armee angeordnet. Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte um 15 Prozent auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170.000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrößerung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.

Zum Vergleich: In der Bundeswehr dienten Ende September laut der Online-Plattform Statista rund 181.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie Wehrdienstleistende.

Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. "Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen", teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Moskau selbst hat schon lange keine Angaben mehr zu Toten und Verletzten in den eigenen Reihen gemacht. Viele Experten bescheinigen Russland jedoch hohe Verluste. Nach Einschätzung der NATO hat die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in der Ukraine mittlerweile die Marke von 300.000 überschritten. "Militärisch hat Russland einen erheblichen Teil seiner konventionellen Streitkräfte verloren", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel.

Im Herbst 2022 ordnete Putin dann eine Mobilmachung an, infolge derer rund 300.000 Männer für die Front eingezogen wurden. Die Maßnahme löste in Teilen der russischen Gesellschaft regelrechte Panik aus, Hunderttausende flohen damals ins Ausland. Seitdem befürchten viele, dass es eine zweite Mobilisierungswelle geben könnte.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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