"Ära radikaler Veränderungen" Putin wähnt Russland auf der Gewinnerseite
07.12.2023, 15:49 Uhr Artikel anhören
Putin während seiner Rede auf der Investorenkonferenz "Russia Calling".
(Foto: picture alliance/dpa/POOL)
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine kurbelt Russlands Wirtschaft an. Allerdings kämpft das Land auch mit hohen Zinsen und einer Inflation. Kremlchef Putin sieht sich dennoch auf der Gewinnerstraße und träumt bereits von einer neuen Weltordnung.
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht sein Land in einer sich wandelnden Welt auf der Seite der Sieger. Russland werde sich zum neuen Wachstumszentrum entwickeln, sagte er auf der Investoren-Konferenz "Russia Calling" in Moskau. "Heute ist das Bruttoinlandsprodukt bereits höher als vor dem Angriff der westlichen Sanktionen", sagte er mit Blick auf vom Westen 2022 beschlossene Strafmaßnahmen nach dem Überfall auf die Ukraine.
Putin sprach von einer kommenden neuen Weltordnung und unterstrich die Bereitschaft Russlands, mit China in allen Bereichen, auch den militärischen, zusammenzuarbeiten. "Die Welt ist in eine Ära radikaler Veränderungen und ernster Herausforderungen eingetreten", sagte Putin. "Nur ein starkes, stabiles und - ich betone - souveränes Land wird in der Lage sein, diese Phase erfolgreich zu bestehen und zu einem der Wachstumszentren der neuen Weltwirtschaft zu werden."
Er lobte die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und der Staatsfinanzen. Die Sanktionen des Westens hätten keine nennenswerten Auswirkungen gehabt. Das westliche Finanzsystem bezeichnete der Präsident als veraltet. "Es hat sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht und sich so lange an Monopole und Exklusivität, an das Fehlen echter Alternativen und an die Gewohnheit, nichts zu ändern, gewöhnt, dass es archaisch wird."
Russlands Wirtschaft wurde durch einen starken Anstieg der Verteidigungsausgaben und kriegsbedingter Produktionen angekurbelt. Allerdings kämpft das Land mit hohen Zinsen, die kommende Woche auf 16 Prozent angehoben werden sollen. Zudem hemmt die hohe Inflation und der Arbeitskräftemangel die Konjunktur.
Quelle: ntv.de, jpe/rts