Politik

Reaktion auf Kasan-Massaker Putin will Waffenrecht reformieren

In Kasan hatten zwei Angreifer am Morgen in einer Schule um sich geschossen. Elf Menschen starben.

In Kasan hatten zwei Angreifer am Morgen in einer Schule um sich geschossen. Elf Menschen starben.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Schulschießereien sind nach Ansicht von Russlands Präsident Wladimir Putin eine Folge der Globalisierung - doch das Massaker in Kasan zwingt ihn zum Handeln. Weil einer der Angreifer einen Waffenschein besitzt, will Putin den Zugriff für Zivilisten auf bestimmte Waffenarten einschränken.

Nach dem Schusswaffenangriff in Kasan mit mindestens elf Toten hat Russlands Staatschef Wladimir Putin eine Überarbeitung des Waffenrechts angeordnet. Der Präsident habe angeordnet, "rasch eine neue Vorschrift auszuarbeiten hinsichtlich der Waffenarten, die in den Händen von Zivilisten sein dürfen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Dabei solle auch der Waffentyp berücksichtigt werden, der bei dem Angriff in einer Schule in Kasan zum Einsatz gekommen ist.

Am Dienstag hatten zwei Angreifer in der Schule Nr. 175 das Feuer eröffnet. Nach Informationen der russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti wurden elf Menschen getötet, darunter neun Schüler. Laut Tass gab es zudem 32 Verletzte. Ein mutmaßlicher Schütze wurde den Berichten zufolge festgenommen. Nach Angaben des Präsidenten der russischen Republik Tatarstan, deren Hauptstadt Kasan ist, handelte es sich um einen 19-Jährigen mit einem Waffenschein.

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Schusswaffenangriffe an russischen Schulen sind relativ selten, denn die Waffengesetze im Land sind strikt. In den vergangenen Jahren nahmen Gewalttaten von Schülern allerdings zu. Im Oktober 2018 hatte ein Gymnasiast in einer Schule in Kertsch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim 19 Menschen erschossen. Putin hatte damals die "Globalisierung" für die Bluttat verantwortlich gemacht. Schließlich stamme das Phänomen der Schusswaffenangriffe an Schulen aus den USA.

Im November 2019 erschoss ein Schüler bei einer ähnlichen Tat in einer Schule in Blagoweschtschensk einen Mitschüler und verletzte drei weitere, bevor er Suizid beging. Die russischen Behörden versichern, in den vergangenen Jahren Dutzende Angriffe in Schulen vereitelt zu haben. So wurden im Februar 2020 zwei Jugendliche festgenommen, die den Ermittlern zufolge eine Schule in Saratow hatten angreifen wollen.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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