"Erhebliche Schäden angerichtet" Raketen treffen ukrainisches Luftwaffenhauptquartier
25.03.2022, 22:21 Uhr
Eine russische Tupolew Tu-160 beim Abfeuern eines Marschflugkörpers vom Typ Kh-555. (Archiv).
(Foto: picture alliance / dpa)
In der Stadt Winnyzja liegt die Zentrale der ukrainischen Luftwaffe. Dort schlagen am Nachmittag mehrere russische Raketen ein. Das Oberkommando berichtet von großen Schäden an Gebäuden, könne aber das Ausmaß noch nicht abschätzen.
Die Kommandozentrale der ukrainischen Luftwaffe in Winnyzja ist nach ukrainischen Angaben mit russischen Marschflugkörpern angegriffen und stark beschädigt worden. Nach Angaben der ukrainischen Armee feuerten die russischen Streitkräfte gegen Nachmittag sechs Marschflugkörper ab. Einige seien von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden, andere hätten Gebäude getroffen und "erhebliche Schäden angerichtet", erklärte das Kommando der ukrainischen Luftwaffe im Messengerdienst Telegram.
Die Folgen des Raketenangriffs würden noch ermittelt, hieß es weiter. Auf Telegram veröffentlichte die Armee ein Foto eines zerstörten Gebäudeteils.
Die ukrainische Luftwaffe und Luftabwehr konnten bislang eine vollständige Kontrolle der russischen Armee über den ukrainischen Luftraum verhindern. Die ukrainische Luftwaffe beweise dabei "großes Geschick", hatte ein Pentagon-Vertreter am Montag erklärt.
Zudem berichteten Regierungsquellen in Washington von hohen Ausfallquoten russischer Raketen. Das könne erklären, warum Moskau viele militärischen Ziele nicht erreicht habe, sagten drei Regierungsvertreter mit Kenntnis von Geheimdienstinformationen der Nachrichtenagentur Reuters. Einer der Insider sagte, dass Russlands luftgestützte Marschflugkörper je nach Tag eine Ausfallrate zwischen 20 und 60 Prozent aufwiesen. Ein Ausfall kann von Fehlstart bis hin zu Raketen reichen, die beim Aufprall nicht explodieren.
Nach Angaben des Missile Defense Project des Instituts Center for Strategic and International Studies hat Russland in der Ukraine zwei Typen von luftgestützten Marschflugkörpern im Einsatz, die Kh-555 und die Kh-101. Laut Militärexperten gilt eine Ausfallrate von 20 Prozent bereits als sehr hoch.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/rts