Politik

Urkundenfälschung und Betrug Razzia bei "Reichsbürgern" auch in Rumänien

Von Reichsbürgern erstellte Fantasie-Dokumente.

Von Reichsbürgern erstellte Fantasie-Dokumente.

(Foto: imago/Eibner)

Nicht nur in Deutschland treiben selbsternannte "Reichsbürger" ihr Unwesen. In fünf Bundesländern und in Rumänien geht die Polizei gegen Verdächtige vor. Sie sollen große Mengen Waffen und Munition gehortet und gewerbsmäßigen Betrug begangen haben.

Die Polizei ist mit einer Razzia in fünf Bundesländern und in Rumänien gegen sogenannte Reichsbürger vorgegangen. Dabei seien drei Haftbefehle vollzogen und insgesamt 14 Objekte durchsucht worden, teilten die in dem Verfahren federführende Staatsanwaltschaft Augsburg und das Polizeipräsidium Schwaben Nord mit.

Den insgesamt fünf Beschuldigten im Alter zwischen 48 und 69 Jahren würden gewerbs- und bandenmäßiger Betrug sowie gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung vorgeworfen. Bei der Razzia kamen wegen der Bewaffnung einiger Verdächtiger auch Spezialkräfte zum Einsatz.

In Nordrhein-Westfalen beschlagnahmte die Polizei bei vier mutmaßlichen "Reichsbürgern" am Niederrhein 36 Schusswaffen und fast 20.000 Schuss Munition. Ein 47-Jähriger, der von Spezialkräften zunächst festgenommen worden war, sei vom Haftrichter in Kempen wieder auf freien Fuß gesetzt worden, teilte die Polizei in Krefeld mit. Der Mann müsse sich dennoch wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz vor Gericht verantworten.

Den Ermittlern zufolge stellten die Beschuldigten falsche Urkunden in Form von "Reichskarten", "Reichsführerscheinen" und Diplomatenpässen des "Deutschen Reichs" her und vertrieben diese. Außerdem sollen sie Immobilienbesitzer betrogen und von diesen Gebühren kassiert haben.

Angebliche Registrierung bei Militärregierung

Dazu sollen sie den Betrogenen dargestellt haben, dass nach dem Alliiertengesetz kein Bundesbürger Eigentum an Immobilien erwerben könne. Durch eine Eintragung bei der russischen Militärregierung oder den Alliierten sei dies jedoch möglich. Für diese angeblichen Eintragungen verlangten die Verdächtigen den Ermittlern zufolge teils erhebliche Gebühren.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde bei der Razzia umfassendes Beweismaterial beschlagnahmt. Darunter waren demnach auch erlaubnispflichtige Waffen mit Munition.

Die in etlichen Kleinstgruppen agierenden sogenannten Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht an. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Einige Anhänger vertreten rechtsextreme Positionen. Im Oktober erschoss ein Anhänger in Bayern einen Polizisten, seitdem rückte die Gruppierung verstärkt ins Visier der Sicherheitsbehörden.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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