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20 Menschen festgenommen Razzia in Heimatdorf von Hamas-Vizechef

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Israelische Soldaten, hier im Einsatz im Kibbuz Be'eri, haben auch im Westjordanland viel zu tun.

Israelische Soldaten, hier im Einsatz im Kibbuz Be'eri, haben auch im Westjordanland viel zu tun.

(Foto: picture alliance / newscom)

Die Hamas kündigt an, erst nach Kriegsende über die Freilassung israelischer Soldaten verhandeln zu wollen. Derweil dringt Israels Armee in das Dorf Arura ein, die Heimat der Nummer Zwei der Hamas, Saleh al-Aruri. Sein Bruder sowie neun seiner Neffen werden in Gewahrsam genommen.

Die israelische Armee ist in das Heimatdorf des Vizechefs der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im besetzten Westjordanland eingedrungen. Es seien etwa 20 Menschen festgenommen und Dutzende weitere befragt worden, berichteten Augenzeugen aus Arura. Aus dem Dorf etwa 20 Kilometer nördlich von Ramallah stammt Saleh al-Aruri, die im Libanon lebende Nummer Zwei der Hamas.

Die israelische Armee nahm nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen bei der Razzia im Morgengrauen unter anderem den Bruder sowie neun Neffen des Hamas-Vizechefs fest. Die Armee bestätigte ihrerseits einen Einsatz in Arura. Es seien "dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen und befragt worden".

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach israelischen Angaben mindestens 1400 Menschen getötet sowie rund 200 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Angriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete dort massive Luftangriffe. Nach Angaben der Hamas wurden seit Kriegsbeginn mindestens 4385 Menschen in dem Gebiet getötet und 13.561 weitere verletzt.

Hamas bezeichnet zivile Geiseln als "Gäste"

Die Hamas kündigte derweil an, dass sie erst nach dem Krieg über eine Freilassung israelischer Soldaten verhandeln will. "Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist", sagte Osama Hamdan, der ebenfalls im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.

In der Frage ziviler Geiseln - die er als "Gäste" bezeichnete - sei die Hamas im Kontakt mit verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Katar, der Iran, die Türkei, China und Russland, sagte Hamdan. Die Hamas habe ein Interesse an der Rückkehr der Entführten in ihre Heimatländer, sagte Hamdan. Dies hänge jedoch von "Sicherheitsumständen" ab.

Quelle: ntv.de, lve/AFP/dpa

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