Politik

Luftangriffe der syrischen Armee Rebellen greifen in Damaskus an

Das Viertel Dschobar verbindet Damaskus mit den von Rebellen gehaltenen Gebieten im Osten der Stadt (hier die Stadt Douma).

Das Viertel Dschobar verbindet Damaskus mit den von Rebellen gehaltenen Gebieten im Osten der Stadt (hier die Stadt Douma).

(Foto: REUTERS)

Ein Entlastungsangriff soll Rebellengruppen in Syrien eine Verschnaufpause verschaffen. Sie greifen deshalb ein Viertel im östlichen Damaskus an. Das syrische Regime reagiert mit Artillerie und Luftangriffen.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben Rebellen nahe der Machtzentrale von Präsident Baschar al-Assad eine Offensive gegen die Regierungstruppen gestartet. Wie die in England ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, ereigneten sich die Kämpfe im Viertel Dschobar, das etwa zwei Kilometer nordöstlich der historischen Stadtmauer liegt. Bei den Rebellen soll es sich um das Islamistenbündnis unter Führung des Al-Kaida-Ablegers Fatah al-Scham handeln.

Zuvor waren zwei Autobomben nahe von Posten der Regierungstruppen explodiert. Dschobar liegt zwischen Damaskus und Rebellengebieten östlich der Hauptstadt.

In der Innenstadt waren seit dem Morgen Granateinschläge und Gewehrfeuer zu hören. Die Armee beschoss die Rebellen nach einem Bericht des Staatsfernsehens mit Artillerie. Der Beobachtungsstelle zufolge gab es zudem Luftangriffe auf mehrere Viertel in der Nähe.

Evakuierung von Homs beginnt

Ein Rebellenkommandeur erklärte, mit der Offensive solle der Druck von den Aufständischen genommen werden. Sie waren zuletzt nördlich von Dschobar zurückgedrängt worden. Die Armee steht dort kurz davor, mit der Einnahme einer Straße zwei Rebellengebiete voneinander abzuschneiden. Bei der jetzigen Offensive setzten die Aufständischen dem Kommandeur zufolge auch zwei Selbstmordattentäter ein.

Die Rebellen hätten ein Regierungsgebäude eingenommenm hieß es aus syrischen Sicherheitskreisen. Damaskus war in den vergangen Tagen zweimal Ziel von schweren Bombenanschlägen. Zu einem bekannte sich das Islamistenbündnis.

Die Armee und ihre Verbündeten haben sich schon länger darauf verlegt, Rebellengebiete einzukesseln und die Regierungsgegner so zur Aufgabe zu zwingen. Dies ist auch die Strategie im Gebiet Ghuta östlich der Hauptstadt, das immer wieder bombardiert wird.

Etwa 140 Kilometer nördlich von Damaskus lief am Wochenende in Homs eine Evakuierungsaktion für Tausende Rebellen und ihre Familien an. Wie mit der Regierung vereinbart verließen am Samstag erste Busse das Stadtviertel Al-Waer. Nach Angaben des Gouverneurs von Homs, Talal Barasi, wurden die Menschen in Rebellengebiete nordöstlich der Stadt Aleppo gebracht. Nach Angaben der Opposition sollen in den kommenden Wochen zwischen 10.000 und 15.000 Rebellen und Zivilisten abziehen.

Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa

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