Angriff auf Schule Rebellen töten 42 Kinder in Uganda
17.06.2023, 13:02 Uhr Artikel anhören
Das Militär kündigt Vergeltung an.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Mitten in der Nacht überfällt die islamistische Miliz ADF eine Schule im Südwesten von Uganda. Sie töten Dutzende Kinder und entführen weitere. Ugandas Truppen sind den Rebellen nach eigenen Angaben auf den Fersen.
Bei einem Angriff auf eine Schule in Uganda sind nach Regierungsangaben in der Nacht zum Samstag mindestens 42 Schüler getötet worden. Acht weitere Kinder wurden in der Grenzstadt Mpondwe im Südwesten des Landes schwer verletzt. Die Polizei machte Rebellen der islamistischen Miliz ADF (Allied Democratic Forces) aus dem Nachbarland Demokratische Republik Kongo verantwortlich. Wie ein regionaler Regierungsbeamter mitteilte, wurden zudem 15 Kinder entführt.
Dem Verteidigungsministerium zufolge befänden sich Truppen bereits in der Verfolgung der Angreifer. "Unsere Streitkräfte verfolgen den Feind, um die Entführten zu retten und die Gruppe zu vernichten", hieß es in einer Erklärung. Laut BBC handelt es sich bei den Entführten hauptsächlich um Mädchen, während die Getöteten hauptsächlich männlich seien. Die Rebellen hatten demnach einen Schlafsaal niedergebrannt und Lebensmittel mitgenommen. Wie genau der Angriff erfolgte und auf welche Art die Schüler getötet wurden, ist zunächst nicht mitgeteilt worden.
Opfer meist Zivilisten
Seit Jahren kommt es immer wieder zu blutigen Anschlägen der ADF und anderer kongolesischer Milizen im Grenzgebiet der beiden ostafrikanischen Länder. Die ADF soll Verbindungen zum zentralafrikanischen Ableger der islamistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben.
Der schlimmste Angriff der Gruppe geschah 1998. Damals töteten Terroristen bei einem Überfall auf eine Universität in der Grenzregion 80 Studenten.
Die ADF lehnen die Herrschaft des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni ab, der seit 1986 an der Macht ist. Die US-Regierung hat die ADF als globale Terrororganisation eingestuft. Nach eigenen Angaben kämpft die Gruppe für die Rechte der Muslime in Uganda, die von der Regierung an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden. Ziel der Gruppe ist der Sturz der Regierung. Opfer der Angriffe sind allerdings meist Zivilisten.
Quelle: ntv.de, hny/dpa