Für Ersparnis von 85 Millionen Regierung: Post soll in Norwegen nur einmal pro Woche kommen
07.11.2025, 19:04 Uhr Artikel anhören
Der Posten-Norge-Zusteller bringt womöglich bald seltener Briefe vorbei.
(Foto: IMAGO/Depositphotos)
Weltweit werden immer weniger Briefe und Postkarten verschickt. Für Postunternehmen eine Katastrophe, da so Einnahmen fehlen, mit denen nicht nur Zusteller bezahlt werden. In Nordeuropa sollen Briefe und Zeitungen deshalb weniger häufig ausgetragen werden.
In Norwegen mit seinen rund 5,6 Millionen Einwohnern soll die Post nach den Vorstellungen der Regierung künftig nur noch einmal pro Woche ausgeliefert werden."Wir bekommen immer weniger Briefe, und immer weniger Zeitungen werden verteilt", sagte Verkehrs- und Kommunikationsminister Jon-Ivar Nygard. Die Post solle deshalb nur noch einmal wöchentlich zugestellt werden. Zeitungen sollten noch "mindestens" dreimal pro Woche geliefert werden.
Sollte das Parlament zustimmen, würde das den Staat um mehr als eine Milliarde Kronen (umgerechnet rund 85 Millionen Euro) jährlich entlasten, sagte Nygard. Das staatliche Postunternehmen Posten Bring hatte 2023 erklärt, das Volumen an Briefsendungen sei seit der Jahrtausendwende um 80 Prozent zurückgegangen. Im vergangenen Jahr schrumpfte es um weitere 11,4 Prozent.
Dänisches Postunternehmen stellt keine Post mehr zu
Noch weiter geht ein Unternehmen in Dänemark: Post Nord trägt ab 2026 überhaupt keine Briefe mehr aus. "Ende des Jahres wird Post Nord den letzten Brief zustellen", teilte das Unternehmen bereits vor einiger Zeit mit. Es werde sich "auf seine Rolle als führender Paket-Zusteller in Dänemark konzentrieren". Von 4500 Stellen sollen mit 1500 genau ein Drittel wegfallen.
Post Nord erklärte, im vergangenen Jahr sei die Zahl der Briefe im Vorjahresvergleich um 30 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung werde anhalten, vor allem da Post Nord den Vertrag mit dem Staat als Universaldienstleister verloren hatte. Ihn bekam ein Konkurrent, das Unternehmen DAO. Der für die Post zuständige dänische Verkehrsminister Thomas Danielsen versicherte: "Wir können auch weiterhin überall im Land Briefe verschicken und empfangen."
Die Zahl der Briefsendungen geht überall zurück - die Deutsche Post baute auch deswegen in diesem Jahr 8000 Stellen ab. In Großbritannien schlug die Aufsichtsbehörde Ofcom vor, dass die Royal Mail die Briefzustellung auf drei oder fünf Tage pro Woche reduzieren könnte - das würde hunderte Millionen Pfund sparen.
Quelle: ntv.de, mpa/AFP