"Top-Niveau" statt Pannenserie? Regierungsflieger bekommen Raketenabwehrsystem
27.09.2023, 14:16 Uhr Artikel anhören
Dieser A340 sorgte vergangenen Monat in Abu Dhabi mit einer Pannenserie für Wirbel. Er wird, genau wie ein weiteres Modell, ausrangiert.
(Foto: IMAGO/photothek)
Alte Regierungsflugzeuge werden aussortiert, die neuen bekommen ein modernes Raketenabwehrsystem. Man befinde sich damit international auf "Top-Niveau", sagt Bundesverteidigungsminister Pistorius. Zuletzt wurde über die Flugbereitschaft eher gelacht.
Drei neue Flugzeuge der Bundesregierung sollen ab 2026 schrittweise mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet werden. Die Langstreckenmaschinen des Typs Airbus A350 würden dafür "nacheinander im Rahmen ihrer ohnehin anfallenden Instandhaltungen umgerüstet", teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Die Flugzeuge sollten "auch im Bereich Sicherheit den modernsten Stand" haben, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius.
Mit dem Schutzsystem DIRCM (Directed Infrared Counter Measures) werden Flugzeuge in die Lage versetzt, zum Beispiel Raketen oder andere Lenkflugkörper abzuwehren. Für Flüge etwa des Bundespräsidenten oder von Regierungsmitgliedern bedeute die Maßnahme "neben hoher Verlässlichkeit auch sehr hohen Schutz, verbesserte Flexibilität und ein breiteres Einsatzspektrum", betonte SPD-Politiker Pistorius. "Damit sind wir auch im internationalen Vergleich auf Top-Niveau."
In einer Mitteilung heißt es, die Ausstattung mit dem Raketenabwehrsystem erfolge auf Empfehlung des Inspekteurs der Luftwaffe. Die benötigten Mittel habe der Haushaltsausschuss des Bundestages bereits im April 2019 bewilligt.
Pannenserie bei Regierungsfliegern
Zuletzt hatte es eine Pannenserie mit Maschinen der Flugbereitschaft der Bundeswehr gegeben. Mitte August strandete Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einer geplanten Pazifikreise in Abu Dhabi mit einem älteren A340-Flugzeug.
Die Grünen-Politikerin brach nach mehreren erfolglosen Startversuchen ihre geplanten Staatsbesuche in Australien, Neuseeland und Fidschi ab und kehrte per Linienflug nach Deutschland zurück. Wegen der wiederholten Probleme entschied die Luftwaffe, gleich beide noch im Dienst befindlichen A340-Jets vorzeitig auszumustern. Diese haben anders als die neuen A350 ein Raketenabwehrsystem.
Quelle: ntv.de, rog/AFP