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Böse Briefe an die Luftwaffe Regierung streitet seit Monaten mit Flugbereitschaft

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Das "Sorgenkind" der Flugbereitschaft kehrte heute Morgen aus Abu Dhabi nach Deutschland zurück.

Das "Sorgenkind" der Flugbereitschaft kehrte heute Morgen aus Abu Dhabi nach Deutschland zurück.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nicht zum ersten Mal bleibt Außenministerin Baerbock Anfang der Woche mit einem Airbus der Flugbereitschaft liegen. Eine Überraschung scheint das für niemanden zu sein: Einem Bericht zufolge schieben sich Regierung und Luftwaffe seit Monaten in regem Schriftverkehr gegenseitig die Schuld zu.

Die Bundesregierung streitet intern bereits seit Monaten über die Einsatzbereitschaft der Regierungsflugzeuge. Wie der "Spiegel" berichtet, hat sich die Protokollabteilung des Auswärtigen Amts, die auch für die Reisen von Kanzler- und Bundespräsidialamt zuständig ist, am 2. November 2022 in einem Brief an Oberst Daniel Draken, den Chef der Flugbereitschaft, gewandt. Man habe wiederholt feststellen müssen, dass die Ressourcen der Flugbereitschaft auf das erhöhte Reiseaufkommen nach Corona nicht ausgelegt seien, hieß es darin laut Bericht. "Dies wurde von den von uns betreuten Häusern, die allesamt von diesen Problemen konkret betroffen sind, auf höchster Ebene problematisiert. Uns würde interessieren, wie Sie beabsichtigen, diese Herausforderungen zu bewältigen."

Kurz darauf soll sich eine "Kontaktgruppe" zur Lösung der Probleme rund um die Flugbereitschaft gebildet haben. Am 26. Januar trafen sich die Büroleiter von Baerbock, Scholz und Steinmeier mit Oberst Draken und seinem Team im Kanzleramt. Die Flugbereitschaft bat laut Bericht darum, planbare Reisen in einer Art Halbjahresübersicht vorab anzumelden, um die Planungen zu vereinfachen. Bisher ist aus der Idee nichts geworden.

Stattdessen sollen sich Auswärtiges Amt, Kanzleramt und Bundespräsidialamt im Mai auch beim Verteidigungsministerium beschwert haben. In einem Brief schlugen sie vor, die Piloten und Mannschaften der Luftwaffe für mehrere Flugzeugtypen zu schulen, um mehr Flüge mit den Regierungsjets zu ermöglichen, schreibt der "Spiegel". Das Wehrressort antwortete knapp, dass das auch in der zivilen Luftfahrt nicht die Regel sei. Intern beschwert man sich demnach im Verteidigungsministerium, dass die anderen Häuser nicht verstanden hätten, was das Problem sei.

Pannen häufen sich im Alter

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Die Hauptursache für die unzuverlässigen Regierungsjets ist demnach seit Jahren bekannt: Die Pannenflieger von Außenministerin Annalena Baerbock sind in die Jahre gekommen und sollten schon vor Jahren ausgemustert werden. Darauf habe der für die Flugbereitschaft zuständige Generalleutnant der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, bereits vor fünf Jahren kurz nach seinem Amtsantritt gedrängt, schreibt der "Spiegel".

Doch diese Idee wurde demnach nicht umgesetzt, obwohl der Regierung inzwischen zwei von drei neuen A350 für wichtige Flüge um die Welt bereitstehen. Für die jüngste Panne beim Flug von Baerbock in die Pazifikregion soll sich die Flugbereitschaft deswegen nicht allein verantwortlich fühlen: Kleinere Defekte wie die Probleme an den Startklappen häuften sich nun mal, wenn die Jets ein gewisses Alter erreicht haben, heißt es.

Quelle: ntv.de, chr

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