Politik

Nach massiven Angriffen Rotes Kreuz setzt Arbeit in der Ukraine aus

Russland feuerte mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte.

Russland feuerte mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte.

(Foto: REUTERS)

Die russischen Raketen auf ukrainische Städte treffen nicht nur die dort lebenden Zivilisten. Sie entfalten auch eine weitere katastrophale Wirkung: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und der Norwegische Flüchtlingsrat stoppen bis auf Weiteres ihre Einsätze.

Nach den russischen Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte stoppen führende Hilfsorganisation ihre dortigen Einsätze bis auf Weiteres. "Aus Sicherheitsgründen haben unsere Teams ihre Arbeit heute unterbrochen", teilte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz auf Anfrage mit. Auch der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) stoppte seine Einsätze bis auf Weiteres.

NRC-Generalsekretär Jan Egeland teilte mit, dass man Mitarbeiter in mehreren der Städte habe, die am Morgen angegriffen worden seien. Man stelle die Einsätze solange ein, bis es sicher sei, sie fortzusetzen. Man könne gefährdeten Menschen nicht helfen, "wenn sich unsere Helfer vor einem Bombenhagel verstecken und wiederholte Angriffe fürchten", erklärte Egeland. Zivilisten zu schützen und sie sicher mit humanitären Hilfsgütern erreichen zu können, sei das vorrangige Anliegen des NRC.

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Egeland forderte alle Kriegsparteien auf, dies möglich zu machen. "Wieder einmal zahlen gewöhnliche Leute den höchsten Preis für diesen Krieg. Die Konfliktparteien sollten keine Erinnerung daran benötigen, dass Zivilisten und zivile Infrastruktur niemals ein Ziel sein sollten", so Egeland. Der NRC ist Norwegens größte Hilfsorganisation. In der Ukraine ist sie seit Ende 2014 aktiv, um Menschen zu helfen, die durch den Konflikt zu Vertriebenen geworden sind.

NRC-Mitarbeiter vor Ort berichteten nun von Angriffen unter anderem in Lwiw, Ternopil und Dnipro. Russland hatte mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine gefeuert. Dabei wurden mindestens elf Menschen landesweit getötet, mindestens 64 verletzt, wie der ukrainische Zivilschutz mitteilte. Allein in Kiew kamen nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko fünf Menschen ums Leben, 52 wurden verletzt. Ukrainischen Angaben nach wurden vor allem Objekte der Energieinfrastruktur getroffen.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts

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