Viele Menschenleben gefährdet Rotes Kreuz warnt vor Militäroffensive in Rafah
14.02.2024, 18:09 Uhr Artikel anhören
Die von Israel angekündigte Angriff auf Rafah besorgt derzeit Politiker, etwa Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, wie auch humanitäre Organisationen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wirbt dafür, Völkerrecht einzuhalten und Schutzmaßnahmen für die Zivilbevölkerung zu ergreifen.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat wie viele Organisationen und Regierungen vor den Folgen einer israelischen Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. "Wir erneuern unseren Aufruf an die Konfliktparteien und alle, die Einfluss auf sie haben, das Leben der Zivilbevölkerung und die Infrastruktur zu schonen und zu schützen", teilte Fabrizio Carboni, der Regionaldirektor des IKRK für den Nahen und Mittleren Osten, mit.
"Nach dem humanitären Völkerrecht müssen die Konfliktparteien dafür sorgen, dass die Zivilbevölkerung mit dem Lebensnotwendigen versorgt wird und die notwendigen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um ihr Leben zu erhalten. Es ist dringend notwendig, jetzt mehr zu tun. Unzählige Menschenleben stehen auf dem Spiel", so Carboni.
Viele der mehr als 1,5 Millionen Menschen dort hätten vier Monate lang Kämpfe erlebt und seien teils zwei, drei oder viermal vertrieben worden. Ihnen fehlten Essen und Getränke, sanitäre Anlagen, medizinische Versorgung und Sicherheit. Viele seien verletzt und alt. Zusammen mit dem Stress und Trauma der vergangenen Wochen sei die Bevölkerung angegriffen und deshalb einem höheren Risiko von Krankheiten ausgesetzt.
Israel habe als Besatzungsmacht die Pflicht, die Grundbedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Israel steht auf dem Standpunkt, die Besatzung sei mit dem Abzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 zu Ende gegangen, obwohl das Land weiterhin praktisch alle Zugänge zu dem Palästinensergebiet und Lieferungen dahin kontrolliert. Eine der Kernaufgaben des IKRK ist es, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu überwachen.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa