Vierte Attacke in fünf Nächten Russen setzen Hafenstadt Ismajil zu
07.09.2023, 10:29 Uhr Artikel anhören
Die ukrainische Feuerwehr löscht einen Brand nach einem russischen Angriff in der Region Odessa.
(Foto: AP)
Seitdem sie aus dem Getreidedeal ausgestiegen sind, konzentriert sich Moskau auf den Angriff ukrainischer Häfen im Donaudelta. 33 Drohnenangriffe zählt die Kiewer Luftwaffe allein in dieser Nacht. Aber auch die Ukraine versucht der russischen Infrastruktur aus der Luft einen Schlag zu versetzen.
Russland und die Ukraine haben bei gegenseitigen Drohnenangriffen in der Nacht und am frühen Morgen Infrastrukturobjekte im jeweils anderen Land beschädigt. In der Ukraine seien einmal mehr Hafenanlagen und ein Getreidesilo in der südukrainischen Region Odessa getroffen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. "Das ist bereits die vierte Attacke auf den Kreis Ismajil in den vergangenen fünf Nächten", schrieb er. Ein Mensch sei verletzt worden.
Seit Russland im Juli aus dem von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelten Abkommen zum sicheren Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ausgestiegen ist, hat es verstärkt ukrainische Häfen in der Region Odessa attackiert. Die Donau-Häfen sind zur wichtigsten Basis der Ukraine für Getreide-Exporte geworden.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht 33 Drohnen gestartet, ein Teil davon auf die Schwarzmeerregion Odessa, andere auf die nordukrainische Region Sumy. Von den Flugkörpern seien 25 abgeschossen worden. Im Landkreis Ismajil, der zuletzt ins Visier geraten ist, sind eine Reihe von Häfen im Donaudelta, über die die Ukraine trotz der Seeblockade weiterhin Getreide verschifft hat.
Auf der Gegenseite wurde der Bahnhof der westrussischen Stadt Brjansk an der Grenze zur Ukraine in Mitleidenschaft gezogen. Das passiert ebenfalls nicht das erste Mal. Das russische Militär und Gouverneur Alexander Bogomas berichteten über den Abschuss von drei ukrainischen Drohnen. "Durch die herabstürzenden Trümmer eines Flugapparats wurden teilweise die Verglasung des Bahnhofsgebäudes, der Bahnhofsvorplatz und einige Autos beschädigt", teilte Bogomas auf seinem Telegram-Kanal mit.
Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium in der Nacht schon die Abwehr von Drohnenangriffen im Gebiet Moskau und im südrussischen Rostow gemeldet. Medien veröffentlichten Bilder von einer nahe dem Wehrstab Süd abgeschossenen Drohne, die im Stadtzentrum von Rostow explodierte. Dabei gab es ebenfalls leichten Sachschaden an den umstehenden Gebäuden und Fahrzeugen.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa