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"Bei jeder Bewegung - Feuer" Russen verstärken Angriffe auf Awdijiwka

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Awdijiwka im Oblast Donezk ist gezeichnet vom Krieg. Die Stadt bleibt aber eine Festung der Ukrainer, das will Russland nun offenbar unbedingt beenden.

Awdijiwka im Oblast Donezk ist gezeichnet vom Krieg. Die Stadt bleibt aber eine Festung der Ukrainer, das will Russland nun offenbar unbedingt beenden.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Das Stadtzentrum und die einzige Versorgungsroute der ukrainischen Widerstandsstadt Awdijiwka stehen laut ukrainischem Generalstab unter Dauerbeschuss. Trotz erneutem Schlag gegen das russische Militär sei die Lage wegen des konstanten Truppennachschubs äußerst "schwierig".

Die russischen Streitkräfte verschärfen ukrainischen Angaben zufolge ihre Angriffe auf zwei Frontabschnitte in der Ostukraine. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gibt an, seine Truppen hätten erneut russische Angriffe auf die Stadt Awdijiwka zurückgeschlagen. Das Stadtzentrum und die einzige Versorgungsroute in das zerstörte Awdijiwka stünden rund um die Uhr unter Beschuss, sagte der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, dem US-finanzierten Sender Radio Liberty. "Die Versorgungslage ist sehr schwierig, weil die 22 Kilometer lange Straße Tag und Nacht unter Dauerbeschuss steht." Das erschwere Evakuierungen und Hilfslieferungen. "Jede Bewegung ist ein Signal, das Feuer zu eröffnen."

Rund 1.600 Menschen lebten noch in der Stadt, vor dem Krieg waren es rund 30.000. Awdijiwka ist nach den monatelangen Angriffen zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands geworden. Präsident Wolodymyr Selenskyj zollte den Verteidigern der Stadt in seiner nächtlichen Videobotschaft Respekt: "Ihr Durchhaltevermögen ist jetzt die Stärke der ganzen Ukraine".

General Oleksandr Syrskyj, Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, bezeichnete die Bedingungen entlang der gesamten 1000 Kilometer langen Front als "schwierig". Als besonders schwierig bezeichnete er Bachmut, das im Mai nach monatelangen Kämpfen von Russland eingenommen wurde, und die Schlüsselstadt Kupiansk, beide nordöstlich von Awdijiwka. "Der Feind hat große Verluste erlitten, vor allem an Menschen, aber er füllt seine Truppen ständig auf, indem er Reserven heranzieht, auch aus Russland", sagte Syrskyj der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian.

Lokale Beamte berichteten zudem, dass die russischen Streitkräfte erneut Gebiete in der südlichen Region Cherson beschossen hätten, die unter der Kontrolle Kiews stehen. Mehr als 800 Kinder seien evakuiert worden. Russland greift seit Tagen verstärkt in der Region um Awdijiwka an. In russischen Berichten wurden die Kämpfe um die Stadt den dritten Tag in Folge nicht erwähnt. Es hieß, die russischen Streitkräfte hätten drei Angriffe außerhalb von Kupiansk und zehn weitere in der Nähe von Bachmut abgewehrt. Reuters konnte die Berichte über die Kämpfe auf beiden Seiten nicht unabhängig bestätigen.

Quelle: ntv.de, ysc/rts

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