Alter Brandenburger Landtag Russische Fahne taucht auf Potsdamer "Kreml" auf
18.02.2023, 13:40 Uhr
Eigentlich sollte das historische Gebäude längst saniert werden. Die Inflation bremst die Umbau-Pläne jedoch aus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Buchstabe "Z" auf dem Mauerwerk, eine weiß-blau-rote Fahne auf dem Dach: Unbekannte "schmücken" den Turm des ehemaligen Potsdamer Landtagsgebäudes mit Russland-Fahnen - und verbotenen Symbolen. Jetzt ermittelt die Polizei.
Am Turm des alten Landtagsgebäudes in Potsdam, das im Volksmund "Kreml" genannt wird, haben Unbekannte eine russische Fahne und verbotene Z-Symbole angebracht. Am heutigen Samstag war eine weiß-blau-rote Trikolore am Brauhausberg über den Dächern der Stadt zu sehen, das "Z" war am Mauerwerk aufgemalt.
Der "Tagesspiegel" berichtet, dass die russische Fahne seit Donnerstagnachmittag am Dach des Turms zu sehen ist. Die Polizei ermittelt wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Der Eigentümer des Gebäudes wurde der Polizeidirektion West zufolge aufgefordert, die Symbole zu beseitigen.
Bereits im vergangenen Sommer wehte über dem leerstehenden und baufällig gewordenen Gebäude eine russische Fahne. Laut Polizei gibt es auf dem Areal, wo bis 2013 der Potsdamer Landtag tagte, häufiger Vandalismus. So randalierten Jugendliche vor einem Jahr auf dem Areal und warfen Scheiben ein. Wegen der Weitläufigkeit sei es aber schwer, die Täter zu ermitteln.
Z als Symbol der Unterstützung Russlands
In der DDR beherbergte das Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam den Spitznamen "Kreml". Das historische Gebäude, das an ein Berliner Immobilienunternehmen verkauft worden war, soll saniert und für Wohnungen und Gewerberäume umgebaut werden. Eigentlich sollte der Umbau bereits im vergangenen Jahr beginnen, wurde aber wegen der Baupreissteigerung verschoben.
Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weißes Z zu sehen. Es steht für "za pobedu" ("Für den Sieg"). Das Zeichen ist zu einem Symbol für die Unterstützung Russlands geworden. Werde das Z im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg verwendet, erfülle das den Anfangsverdacht einer Straftat, hatte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen im vergangenen März mitgeteilt.
Quelle: ntv.de, hny/dpa