Politik

Russland bestreitet Luftangriff Russische Medien schweigen zum Foto

Wer ist für das Leid des kleinen Omran verantwortlich?

Wer ist für das Leid des kleinen Omran verantwortlich?

(Foto: dpa)

Während das Foto des kleinen Jungen Omran um die Welt geht, spielt es in russischen Medien so gut wie keine Rolle. Das Militär dementiert, etwas mit dem Luftangriff auf Aleppo zu tun zu haben. Die Verbreitung des Fotos sei "anti-russische Propaganda".

Das russische Militär hat Berichte über einen Luftangriff auf den von Rebellen kontrollierten Stadtteil Katardschi in Aleppo dementiert. Als Sinnbild dieses Angriffs vom Mittwochabend waren Bilder eines völlig verstörten Jungen namens Omran um die Welt gegangen. "Wir haben mehrfach unterstrichen, dass die Flugzeuge der russischen Luftwaffe in Syrien nicht gegen Ziele in bewohnten Gebieten aktiv sind", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Russland fliegt in Syrien Luftangriffe, um Präsident Baschar al-Assad an der Macht zu halten.

Konaschenkow sagte: Nach seiner Analyse der Bilder von den Zerstörungen hätten Rebellen den Stadtteil mit Minen oder Gasballons beschossen. Westliche Medien versuchten nun, "mit schablonenhafter Propaganda anti-russischer Ausrichtung" Moskau die Schuld zuzuschieben, so der Sprecher. Die Informationen zu dem Angriff auf Katardschi stammen vom oppositionellen Aleppo Media Center (AMC). Nach Berichten aus den Rebellengebieten treffen die Angriffe der syrischen und der russischen Luftwaffe aber immer wieder auch Zivilisten und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser.

Während das Foto von Omran um die Welt ging, spielte es in russischen Medien so gut wie keine Rolle. Am Freitag druckte keine russische Zeitung das Bild ab. In Umlauf gelangte das Foto vor allem über die russischsprachigen Seiten internationaler Medien wie der Deutschen Welle oder der BBC.

Die staatlich gelenkten russischen Medien setzten dagegen eine eigene Geschichte über eine in Aleppo lebende Russin in die Welt, die ihre drei Kinder vor einer Bombe gerettet haben soll. Auch der für Auslandspropaganda zuständige russische Fernsehkanal Russia Today deutete die Verbreitung des Fotos von Omran als gezielte Kampagne. "Warum hat sich das Bild des Jungen aus Aleppo (#aleppoboy) viral verbreitet und nicht das anderer Kinder, die von Krieg betroffen sind?", heißt es in einem Videoclip.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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