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"Hat gut vorbereitete Armee" Russischer Politiker erwartet Konflikt mit Kadyrow

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Kadyrow  forderte ein härteres Vorgehen der russischen Armee in der Ukraine. Seine eigenen Kämpfer machten dort bislang aber vor allem als "Tiktok-Krieger" von sich reden.

Kadyrow forderte ein härteres Vorgehen der russischen Armee in der Ukraine. Seine eigenen Kämpfer machten dort bislang aber vor allem als "Tiktok-Krieger" von sich reden.

(Foto: picture alliance / SvenSimon-TheKremlinMoscow)

Wie geht es weiter in Russland nach Prigoschins Tod? Laut dem Oppositionspolitiker Gudkow muss die russische Elite nun verstärkt um ihr Leben fürchten. Jeder Versuch, sich gegen Putin zu stellen, könne auf demonstrative Weise bestraft werden. Auch mit Kadyrow werde es einen Konflikt geben.

Wird Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow ein ähnliches Schicksal ereilen wie Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin? Der russische Oppositionspolitiker und frühere Duma-Abgeordnete Dmitri Gudkow rechnet zumindest mit Schwierigkeiten. "Es wird auch einen Konflikt mit Kadyrow geben, da bin ich mir sicher. Weil Kadyrow einer der größten Gegner der russischen Staatlichkeit ist", prognostiziert er in einem Interview mit dem ukrainischen TV-Kanal Freedom auf Youtube.

Gudkow, der 2021 Russland verließ, betont dabei die Macht des Tschetschenen-Herrschers: "Kadyrow hat eine eigene Armee, die gut vorbereitet ist. Und Kadyrow hat einen großen Einfluss abseits des Sicherheitsapparats." Das gefalle vielen nicht, und die Spannungen im Inneren würden zunehmen.

Kadyrow ist wie der bei einem Flugzeugabsturz gestorbene Jewgeni Prigoschin ein Hardliner. Regelmäßig forderte er ein noch härteres Vorgehen Moskaus in der Ukraine. Obwohl er zuletzt selbst über Kreuz mit dem Chef der Söldnergruppe Wagner lag, nannte Kadyrow Prigoschins plötzlichen Tod "einen großen Verlust für den ganzen Staat".

Laut Gudkow hat die russische Elite seit dem Flugzeugabsturz mehr Angst um ihr Leben. Jeder Versuch, sich gegen Präsident Wladimir Putin zu stellen, könne auf so demonstrative Weise bestraft werden. Dem Exil-Politiker zufolge haben die Eliten erkannt, dass sie, wenn sie eine Art Staatsstreich planten, bis zum Ende gehen müssten, da sonst der Tod auf sie warte.

"Die Tat eines Mafiabosses"

Dabei handele Putin nicht als Staatschef, "sondern als Terrorist, der seinen politischen Gegner in die Luft sprengt. Ganz gleich, wie jemand Putin oder Prigoschin behandelt, dies ist im Allgemeinen nicht die Tat eines Staatschefs, sondern die Tat eines Mafiabosses, eines Kriminellen, eines Terroristen", sagte Gudkow. Er erwartet zudem, dass das Ansehen des russischen Präsidenten in der Gesellschaft sinken werde. Die Eliten seien sich bewusst, "dass ihr Staatschef bereits verrückt geworden ist" und das jeden das Schicksal Prigoschins ereilen könne, auch wenn man unschuldig sei. Putin könne für seinen inneren Kreis gefährlich werden.

Vor einer Woche stürzte Prigoschins Privatflugzeug in der Region Twer ab. Alle zehn Insassen starben. Viele spekulieren seitdem darüber, dass Putin hinter dem plötzlichen Tod Prigoschins stecken könnte. Schließlich hatte der Wagner-Chef vor rund zwei Monaten mit seinem Marsch auf Moskau Putins Regime herausgefordert - auch wenn die Meuterei nach einem Tag schon wieder beendet war. Nach dem Flugzeugabsturz sprach Putin davon, dass Prigoschin ein "fähiger Mann" gewesen sei, der allerdings "schwere Fehler" gemacht habe.

Quelle: ntv.de, ghö

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