Politik

Rache für Prigoschins Tod Russisches Freiwilligenkorps wiegelt Wagner-Söldner auf

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Auf ukrainischer Seite kämpfen auch Söldner, vom Russischen Freiwilligenkorps distanziert sich Kiew jedoch. Die Gruppe russischer Kämpfer wendet sich nach dem mutmaßlichen Tod Prigoschins an die Wagner-Truppe - und ruft sie dazu auf, den Tod ihres Anführers zu sühnen.

Der Kommandeur des Russischen Freiwilligenkorps (RVC), Denis Kapustin, hat die Kämpfer der Söldnergruppe Wagner aufgefordert, den bisher nicht offiziell bestätigten Tod ihres Gründers Jewgeni Prigoschin und ihres Kommandanten Dmitri Utkin zu rächen. "Ihr steht jetzt vor einer schweren Entscheidung. Ihr könnt euch in ein Wachhaus des russischen Verteidigungsministeriums stellen und als Wachhunde für die Vollstrecker Eurer Befehlshaber dienen oder Rache nehmen", sagte Kapustin in einer Videoansprache. Um Rache zu nehmen, würden sie aber auf die Seite der Ukraine wechseln müssen.

Der Wagner-Gründer soll bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein, eine Identifizierung der Leiche Prigoschins durch die russischen Behörden steht noch aus. Präsident Wladimir Putin sprach indes schon in der Vergangenheitsform von dem "talentierten Geschäftsmann" und Söldnerführer. "Er war ein Mensch mit einem schwierigen Schicksal, und er hat ernsthafte Fehler gemacht", sagte er. Während der Meuterei der Wagner-Kämpfer gegen die russische Führung im Juni hatte Putin seinem langjährigen militärischen Handlanger Prigoschin Verrat vorgeworfen, ihm und seinen Gefolgsleuten dann aber die Ausreise nach Belarus ermöglicht.

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Prigoschin und seine Wagner-Truppe hatten zwar wegen ihrer verdeckten Auslandseinsätze und wegen ihrer Brutalität auch im Inland keinen guten Ruf. Doch seine Kritik an Fehlern der russischen Militärführung machte ihn für viele Russen auch zu einem Helden. In sozialen Medien wurde der Vorwurf erhoben, das vermeintliche Flugzeugunglück sei in Wahrheit ein Attentat auf Prigoschin gewesen - eine Einschätzung, die auch viele westliche Politiker und Militärexperten vertreten.

Der RVC ist eine Gruppe russischer Kämpfer, die auf ukrainischer Seite kämpfen, die Regierung in Kiew betont, nichts mit deren Angriffen zu tun zu haben. Bereits im Mai und Juni waren Kämpfer des Freiwilligenkorps zusammen mit dem Freiwilligenbataillon "Legion Freiheit Russlands" an Angriffen in der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine beteiligt. Kapustin ist der Kopf hinter den angeblichen "Sabotage-Aktionen" des RVC. Er soll das "Russische Freiwilligenkorps" auch gegründet haben. Der Russe gilt als Neonazi.

Quelle: ntv.de, mba/rts/dpa

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