Politik

Todesopfer und Stromausfälle Russland attackiert Ukraine mit Hunderten Drohnen und Raketen

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In der Regionalhauptstadt Dnipro wurden den Behörden zufolge zwei Menschen getötet.

In der Regionalhauptstadt Dnipro wurden den Behörden zufolge zwei Menschen getötet.

(Foto: REUTERS)

In der Nacht überzieht das russische Militär die Ukraine mit schweren Luftangriffen. Mindestens drei Menschen verlieren nach Behördenangaben ihr Leben. Auch werden abermals Energieanlagen des Landes beschädigt. Russland meldet seinerseits ukrainische Drohnenangriffe.

Bei einem massiven russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die Ukraine sind in der Nacht nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Zudem seien große Energieinfrastrukturanlagen in den Regionen Kiew, Poltawa und Charkiw beschädigt worden, teilte die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko auf Telegram mit.

In der Stadt Dnipro wurden örtlichen Behörden zufolge zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt, als eine Drohne in ein Wohnhaus einschlug. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. In der Region Charkiw sei eine weitere Person ums Leben gekommen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte das russische Militär in der Nacht insgesamt 458 Kampfdrohnen, 32 Raketen und 13 Marschflugkörper ein. 406 Drohnen und 9 Raketen seien abgeschossen oder durch elektronische Flugabwehr zum Absturz gebracht worden. Einschläge habe es an 25 Orten in der Ukraine gegeben, teilte die Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Auch herabstürzende Trümmer abgewehrter Geschosse können jedoch Schäden verursachen.

Selenskyj forderte auf Telegram als Reaktion eine Verschärfung der Sanktionen durch die Verbündeten der Ukraine. "Auf jeden Moskauer Angriff auf die Energieinfrastruktur - der darauf abzielt, der einfachen Bevölkerung vor dem Winter zu schaden - muss eine Antwort durch Sanktionen folgen, die den gesamten russischen Energiesektor ohne Ausnahmen ins Visier nimmt."

Russland greift gezielt ukrainische Energieinfrastruktur an

In den vergangenen Monaten hat Russland seine Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine verstärkt. Fachleute gehen davon aus, dass in den bevorstehenden Wintermonaten landesweit zahlreiche Heizungsausfälle drohen. Dem staatlichen ukrainischen Energiekonzern Naftogaz zufolge wurden allein in den vergangenen zwei Monaten neun russische Angriffe auf Gasanlagen verübt. In der zentralukrainischen Region Poltawa waren die Städte Krementschuk mit rund 200.000 Einwohnern und Horischni Plawni mit etwa 50.000 Einwohnern größtenteils ohne Strom, wie die Stadtverwaltungen mitteilten.

Die Regierung und die Energieunternehmen arbeiteten daran, die beschädigte Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung wiederherzustellen, erklärte Ministerpräsidentin Swyrydenko. "Trotz der Pläne des Feindes wird die Ukraine in diesem Winter Licht und Wärme haben", versicherte Energieministerin Switlana Grintschuk.

Moskau meldet ukrainische Luftangriffe

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe als Reaktion auf ukrainische Angriffe auf Russland "einen massiven Schlag mit hochpräzisen Langstreckenwaffen von Luft, Boden und See" auf Waffenproduktions- und Energieanlagen ausgeführt. Zudem seien 83 ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die meisten seien über den Gebieten zerstört worden, die direkt an die Ukraine grenzen, teilte das Ministerium mit.

Nach russischen Angaben wurden bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Stadt Saratow zwei Menschen verletzt. Die Drohne habe ein Wohngebäude getroffen, teilte Regionalgouverneur Roman Busargin mit. Saratow, eine Industriestadt an der Wolga und rund 625 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, wurde wiederholt vom ukrainischen Militär mit Drohnen angegriffen.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

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