Beladen mit 600 Kilo Sprengstoff Russland baut unbemannte Kamikaze-Schiffe
01.12.2023, 13:56 Uhr Artikel anhören
Die russische Marine hat bereits erlebt, welchen Schaden Schiffsdrohnen anrichten können (Archivbild).
(Foto: IMAGO/SNA)
Die Ukraine hat bereits wiederholt unbemannte Schiffe als schwimmende Sprengkörper im Schwarzen Meer eingesetzt. Nun will Russland offenbar nachziehen - und startet seine eigene Serienproduktion.
Russland arbeitet nach britischen Angaben verstärkt am Bau von unbemannten Kamikaze-Schiffen für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Jüngst habe der Chef der Rüstungsfirma KMZ, Michail Danilenko, angekündigt, dass Drohnenboote im Rahmen der "militärischen Spezialoperation", wie Russlands Invasion in der Ukraine genannt wird, getestet werden sollen, um 2024 dann eine Serienproduktion aufzunehmen, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Die Boote könnten bis zu 600 Kilogramm Munition transportieren, sagte Danilenko demnach.
Die Ukraine hatte wiederholt unbemannte Schiffe, die mit Sprengstoff beladenen Schnellbooten ähneln, gegen russische Ziele im Schwarzen Meer oder in den Häfen der annektierten Halbinsel Krim eingesetzt. Die Waffe habe sich in den Händen der ukrainischen Streitkräfte zu einer Schlüsselfähigkeit im maritimen Bereich entwickelt, hieß es in London.
Vor wenigen Wochen sollen ukrainische Marinedrohnen nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes zwei kleine russische Landungsboote in der Nähe der Halbinsel Krim versenkt haben. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren die Schiffe bemannt und mit gepanzerten Fahrzeugen beladen.
Anfang August dieses Jahres wurden zwei größere Angriffe durchgeführt. Einer galt dem Landungsschiff Olenegorskij Gornjak in der Nähe der Hafenstadt Noworossijsk, ein weiterer dem russischen Tanker Sig in der Meerenge von Kertsch. Die Ukraine verfügt nicht mehr über eine eigene Flotte. Russland eroberte einige Schiffe, andere wurden zerstört. Zudem zerstörte die Ukraine teils selbst Schiffe, damit diese nicht den russischen Invasoren in die Hände fielen.
Quelle: ntv.de, mba/dpa