Aber Truppen kommen kaum voran Russland beschießt Antonow-Werk in Kiew
14.03.2022, 20:28 Uhr
Moskau bestätigte am Abend, Russlands Militär habe im Antonow-Werk "ein großes Munitionslager für Mehrfachraketensysteme" zerstört.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Nach Einschätzung der US-Regierung macht das russische Militär des Kreml nur schleppende Fortschritte bei seinem Angriff auf Kiew. Im Nordwesten der ukrainischen Hauptstadt greift es ein Werk des bekannten Flugzeugbauers Antonow an - angeblich, um ein "Munitionslager" zu zerstören.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es einen Angriff auf ein bekanntes Flugzeugbauunternehmen gegeben. "Die Besatzer haben das Antonow-Werk beschossen", teilte die Stadtverwaltung im Nachrichtenkanal Telegram mit. Rettungskräfte seien vor Ort. Zunächst war unklar, ob es Verletzte und Tote gab. Das Portal "strana.news" veröffentlichte Fotos und Videos, die eine riesige Rauchwolke über der Fabrik zeigen sollen. Einzelheiten lagen zunächst nicht vor.
Moskau bestätigte am Abend, Russlands Militär habe im Antonow-Werk "ein großes Munitionslager für Mehrfachraketensysteme" zerstört. Das Unternehmen baut nach eigenen Angaben sowohl Fracht- als auch Passagierflugzeuge. Das Werk liegt im Nordwesten Kiews. Die Stadtverwaltung rief die Einwohner einmal mehr dazu auf, bei Luftalarm einen sicheren Ort aufzusuchen. Es gelte weiterhin das Kriegsrecht. Wo es möglich sei, seien öffentliche Verkehrsmittel in der Zeit von 8 bis 19 Uhr (Ortszeit, 7.00 bis 18.00 Uhr MEZ) unterwegs.
Das russische Militär macht nach Einschätzung der US-Regierung nur langsam Fortschritte beim Vorstoß auf die ukrainische Hauptstadt Kiew. Stellenweise seien die Soldaten weiter rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, sagte ein hoher US-Verteidigungsbeamter. Ein kilometerlanger, ins Stocken geratener russischer Militärkonvoi sei auch nicht wirklich vorangekommen.
Russen schossen bereits 900 Raketen ab
Die nordukrainische Stadt Tschernihiw sei im Wesentlichen isoliert. Aber auch dort gibt es dem Pentagon zufolge kaum Fortschritte des russischen Militärs, weil der Widerstand der Ukrainer demnach sehr stark ist. Der jüngste russische Angriff auf den Militärübungsplatz Jaworiw rund 15 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt hat nach Angaben des Pentagon keine Auswirkungen auf die Lieferungen des Westens an die ukrainische Armee.
Es wäre falsch anzunehmen, dass die Russen dort eine Art Umschlagplatz für Sicherheitsunterstützung getroffen hätten, sagte der Beamte. Seit Beginn des Krieges habe das russische Militär insgesamt mehr als 900 Raketen abgeschossen. Der Beamte betonte außerdem, dass der ukrainische Luftraum weiterhin umkämpft sei. Die Russen hätten trotz ihrer Ausrüstung nicht die Kontrolle über den Luftraum.
Quelle: ntv.de, lve/dpa