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Wegen "täglicher Terrorangriffe" Russland bewaffnet Milizen in Grenzgebieten

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Automatische Gewehre für die Freiwilligenmilizen

Automatische Gewehre für die Freiwilligenmilizen

(Foto: IMAGO/SNA)

Regelmäßig kommt es in der Region Belgorod nahe der ukrainischen Grenze zu Angriffen. Paramilitärische Einheiten, mutmaßlich aus Russland, kämpfen dort gegen die Kreml-Truppen. Die sollen nun Unterstützung von Freiwilligenmilizen bekommen, die für Gefechte gerüstet werden.

In Russland haben die Gouverneure der an die Ukraine angrenzenden Regionen Kursk und Belgorod die Bewaffnung von "Volksmilizen" zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Ukraine angekündigt. Dies geschehe, da seine Region seit Monaten "fast täglich" von "aus der Ukraine kommenden terroristischen Angriffen" getroffen werde, erklärte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, im Online-Dienst Telegram.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nannte die Ausrüstung der Milizen "rechtmäßig" und "notwendig" aufgrund der "Attentate", die aus dem Gebiet der Ukraine heraus verübt würden. Starowojt erklärte, nach "mehreren Monaten" Arbeit an der "Frage der Bewaffnung der freiwilligen Volksmilizen" sei nun "ein Mechanismus gefunden" und die erste "Lieferung am Stützpunkt eingetroffen". In "naher Zukunft" werde die Anzahl der Waffen für die Miliz auf 300 erhöht, ergänzte der Gouverneur.

Die nach dem Vorbild ähnlicher Einheiten aus der Sowjetzeit entstandenen Freiwilligenmilizen wurden Gouverneur Starowojt zufolge in der Region Kursk im Dezember gebildet, um dem Militär, der Nationalgarde, der Polizei und dem Grenzschutz "zusätzliche Unterstützung" zukommen zu lassen. Die Grenzregion werde "fast täglich" von "Terrorangriffen aus der Ukraine" getroffen.

Peskow: "Im Einklang mit dem Gesetz"

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, händigte seinerseits Lokalmedien zufolge persönlich bei einer öffentlichen Zeremonie Waffen an Milizen aus. Auf Bildern war zu sehen, wie Kämpfer zunächst namentlich aufgerufen werden und jedem von ihnen dann ein automatisches Gewehr gegeben wird. In der Region Belgorod waren "freiwillige Volksmilizen" bereits in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine gebildet worden.

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Kreml-Sprecher Peskow sagte vor Journalisten mit Blick auf die Milizen, alles werde "im Einklang mit dem Gesetz umgesetzt". Es handle sich "um Maßnahmen, die vor dem Hintergrund der Angriffe, der Attentate, die von ukrainischem Territorium aus verübt werden, notwendig sind".

Die an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen werden seit Monaten regelmäßig mit Drohnen attackiert. Russland beschuldigt die ukrainische Regierung, dahinterzustecken. Kampfhandlungen und Bombenangriffe haben bereits mehrere grenznahe russische Ortschaften erreicht. Anfang Juni drangen Kämpfer, die sich als an der Seite der Ukraine kämpfende Russen bezeichneten, in die Region Belgorod ein und lieferten sich dort heftige Kämpfe mit russischen Kräften.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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