Näherten sich angeblich Grenze Russland fängt US-Bomber ab
21.07.2024, 13:31 Uhr Artikel anhören
Die strategischen US-Bomber haben eine Reichweite von mehreren Tausend Kilometern.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Zwei strategische Langstreckenbomber der US-Luftwaffe werden von russischen Kampfjets abgefangen. Das Verteidigungsministerium in Moskau spricht davon, dass diese sich der eigenen Landesgrenze genähert hätten. Doch aus Finnland kommt hierzu Widerspruch.
Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben seine Luftwaffe mobilisiert, um zwei US-Kampfjets am Überfliegen seiner Grenze über der Barentssee in der Arktis zu hindern. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, es habe Kampfjets losgeschickt, um ein "Luftziel, das sich der Staatsgrenze der Russischen Föderation nähert", abzufangen. Die Besatzungen der russischen Kampfflugzeuge hätten das Luftziel als "zwei US-Bomber vom Typ B-52H" identifiziert.
"Als sich die russischen Kampfflugzeuge näherten, korrigierten die amerikanischen strategischen Bomber ihren Kurs, entfernten sich und drehten dann von der russischen Staatsgrenze ab", hieß es. Auf russischer Seite sollen dabei Kampfjets vom Typ MiG-29 und MiG-31 zum Einsatz gekommen sein.
Die finnischen Streitkräfte bestätigten einen Flug der zwei US-Bomber. Allerdings bewegten sich die B-52H nach finnischen Angaben lediglich im Luftraum des im vergangenen Jahr der NATO beigetretenen Staates. Dabei habe es sich um einen Trainingsflug gehandelt, bei welchem die Bomber aus Norwegen kommend über Lappland in Richtung Süden geflogen seien.
Russland warnt vor "direkter Konfrontation"
Immer wieder kommt es zu Beschwerden der russischen Seite über Drohnenflüge der US-Luftwaffe. Diese Flüge über internationalen Gewässern finden laut Washington in neutralem Luftraum und in Übereinstimmung mit internationalem Recht statt.
Moskau reagierte jedoch in den vergangenen Monaten mit verschärfter Rhetorik auf die Übungen: Im Juni warnte das russische Verteidigungsministerium angesichts vermehrter US-Drohnenflüge über dem Schwarzen Meer vor einer "direkten Konfrontation" mit NATO-Ländern.
Die erhöhte Anzahl der US-Drohnenflüge zeige "die zunehmende Beteiligung der Vereinigten Staaten und der NATO-Länder am Konflikt in der Ukraine", hieß es damals. Moskau warf Washington vor, die Flüge dazu zu nutzen, um die Ukraine bei Angriffen auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim zu unterstützen.
Regelmäßig werden auch russische Kampfjets und Bomber von westlichen Kampfflugzeugen abgefangen, besonders über der Ostsee. Die meisten davon sind ohne vorab eingereichten Flugplan, Transpondersignal oder Funkkontakt unterwegs.
Quelle: ntv.de, lme/AFP/rts