Anstieg der Energiepreise Russland macht trotz Sanktionen noch Kasse
16.11.2022, 14:13 Uhr
Der Wert des aus Russland importierten Erdöls und Erdgases stieg in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 20,3 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro.
(Foto: IMAGO/Panama Pictures)
Deutschland verringert nach und nach den Import russischer Energie. Russland gelingt es mit seinen Exporten dennoch, immer mehr Geld in die Kassen zu spülen, da die Preise für Gas, Öl und Kohle steigen. Erst im September dieses Jahres sinken die Einnahmen durch das Geschäft mit Deutschland.
Der Linken-Politiker Sören Pellmann hat eine "ehrliche Debatte" über die Russland-Sanktionen gefordert. "Die Sanktionen schaden Russland bisher kaum, durch steigende Preise erhöhen sie offenkundig Putins Einnahmen deutlich", sagte der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag der "Augsburger Allgemeinen Zeitung".
"Wir brauchen eine ehrliche Debatte über die Frage, ob die Maßnahmen in die richtige Richtung gehen und wem sie wirklich schaden", meinte der Politiker mit Blick auf die wertmäßig gestiegenen Importe Russlands nach Deutschland. Sie ergeben sich aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linksfraktion, die der Zeitung vorliegt. Dabei spielt allerdings vor allem die Explosion der Energiepreise eine Rolle.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres stiegen die russischen Einfuhren nach Deutschland wertmäßig insgesamt um knapp 30 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro. Preisbereinigte Daten für den Außenhandel erhebt das Statistische Bundesamt nicht.
Der Wert des aus Russland importierten Erdöls und Erdgases stieg dabei um 20,3 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro. Die nach Deutschland aus Russland eingeführte Menge verringerte sich dagegen deutlich um 41,7 Prozent auf 29,7 Millionen Tonnen. Auch bei Kohle sank die eingeführte Menge, der Wert der Importe stieg dagegen deutlich.
Im September verringerten sich die Einfuhren aus Russland insgesamt wertmäßig deutlich um 37,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresmonat. Dieser Rückgang wäre ohne die gestiegenen Preise - vor allem im Energiebereich - noch deutlicher ausgefallen, erläuterte das Statistische Bundesamt. Die Erdöl- und Erdgasimporte sanken wertmäßig um 49,8 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro und mengenmäßig um 69,0 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen.
Quelle: ntv.de, lve/dpa