Raketen auf Retter Russland nimmt Wohnviertel unter Beschuss
08.08.2023, 05:04 Uhr Artikel anhören
Als sich Rettungskräfte um die Verletzten kümmern, werden auch sie angegriffen.
(Foto: IMAGO/UPI Photo)
Russland attackiert am Abend die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine. Als nach dem ersten Raketenbeschuss Rettungskräfte versuchen, den Opfern zu helfen, werden auch sie angegriffen. Auch im Raum Charkiw sterben Zivilisten durch russischen Raketenbeschuss.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge acht Menschen getötet worden. Fünf von ihnen seien Zivilisten, teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit. Es soll außerdem 31 Verletzte geben. Mittlerweile wurde die Opferzahl nach oben korrigiert. Die ukrainische Militärverwaltung von Donezk und das Innenministerium sprachen am Morgen von mindestens 67 Menschen, die verletzt wurden.
Zwei Raketen hätten ein Wohnviertel getroffen, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram. Er sprach zunächst von fünf Toten. Unter den Verletzten seien ein Kind sowie 19 Polizisten und 5 Rettungskräfte, sagte er. Sie seien beim zweiten Angriff 40 Minuten später unter Beschuss geraten, als sie gerade dabei gewesen seien, den Opfern des ersten Einschlags zu helfen.
Laut Kyrylenko seien bei den Angriffen zwei Wohnhäuser, ein Hotel, Cateringunternehmen, Geschäfte und Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Er veröffentlichte Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete über den russischen Angriff und teilte mit, die Rettungsarbeiten dauerten an. "Wir müssen den russischen Terror stoppen", schrieb er. In seiner abendlichen Videoansprache sagte er zudem, die Russen hätten bei ihrem Angriff Iskander-Raketen auf Pokrowsk abgefeuert.
Pokrowsk liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich der von Russland kontrollierten Stadt Donezk und ist etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Vor dem Krieg wohnten rund 60.000 Menschen in der Stadt.
Russischer Beschuss wurde derweil auch aus dem an Donezk angrenzenden Gebiet Charkiw gemeldet. Den Behördenangaben zufolge wurden dort im Dorf Krugljakiwka eine 45-jährige Frau und ein 60-jähriger Mann durch Luft-Boden-Raketen getötet und sieben weitere Menschen verletzt. Auch hier sollen die Rettungskräfte beschossen worden sein.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa