Anderthalb Kompanien präsent Russland räumt ukrainischen Vorstoß über Dnipro ein
15.11.2023, 15:55 Uhr Artikel anhören
Zerstörte Gebäude sind auf einer Insel in der Mitte des Flusses Dnipro in Cherson zu sehen.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Mehrfach versuchen die Ukrainer, auf die von Russland besetzte Seite des Flusses Dnipro vorzustoßen. Einem hochrangigen russischen Beamten zufolge ist ihnen dies nun in kleinen Gruppen gelungen. Die Soldaten seien dort aber einer "Feuerhölle" ausgesetzt.
Ukrainischen Streitkräften ist es russischen Angaben zufolge gelungen, auf die von Russland kontrollierte Seite des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine vorzustoßen. Rund "anderthalb" ukrainische Kompanien befänden sich "in kleinen Gruppen" am Ostufer des Flusses, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Region Cherson, Wladimir Saldo, im Onlinedienst Telegram.
"Wir haben zusätzliche Kräfte eingesetzt", fügte Saldo hinzu. Ukrainische Soldaten säßen im Dorf Krynky in einer "Feuerhölle" fest und würden unter anderem mit Artillerie, Raketen und Drohnen beschossen. Die Berichte und die Anzahl der ukrainischen Streitkräfte können nicht unabhängig verifiziert werden. Dem Militärglossar der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge kann eine Kompanie aus 45 bis 360 Soldaten bestehen.
Mit Saldos Äußerungen im Onlinedienst Telegram räumte erstmals ein hochrangiger russischer Vertreter ein, dass es der Ukraine gelungen ist, auf das von Russland kontrollierte Ufer des Dnipro vorzudringen. Bislang weigerte sich der Kreml, solche Berichte zu kommentieren. Der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, hatte am Dienstag erklärt, ukrainische Streitkräfte hätten "am linken Ufer des Dnipro Fuß gefasst". Weitere Einzelheiten nannte er jedoch nicht.
Der breite Dnipro stellt seit einem Jahr die Frontlinie zwischen den ukrainischen und russischen Streitkräften im Süden der Ukraine dar. Das Westufer wird von der Ukraine gehalten, während Russland das gegenüberliegende Ufer kontrolliert. Ukrainische Soldaten hatten mehrfach versucht, den Fluss zu überqueren, um Moskaus Truppen weiter zurückzudrängen.
Quelle: ntv.de, lar/AFP