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Kettenfahrzeug im Ural gesichtet Russland testet offenbar neuartigen Schützenpanzer

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Tüfteln russische Ingenieure an einem neuen Schützenpanzer? Einem Bericht zufolge taucht ein bislang unbekanntes Kettenfahrzeug nahe einer Rüstungsfabrik im Ural auf.

Ein neuer schwerer Schützenpanzer ist einem Bericht zufolge in der russischen Stadt Nischni Tagil im mittleren Ural gesichtet worden. Wie das proukrainische Portal Defence Blog meldet, wurde das bislang unbekannte Fahrzeug in der Nähe eines Testgeländes des Rüstungskonzerns Uralwagonsawod gefilmt. Aus der Waffenschmiede stammen auch die Panzer vom Typ T-72, T-90 und T-14 Armata.

Laut Defence Blog erinnert das Kettenfahrzeug in dem rund 30-sekündigen Clip optisch an den Schützenpanzer T-15, der erstmals 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt, aber bislang nicht in den Streitkräften eingeführt wurde. Allerdings verfüge der neue Schützenpanzer in dem Video über ein Kettenlaufwerk mit sechs Rollen pro Seite, während der T-15 sieben Rollen besitzt. Als Plattform des neuen Fahrzeugs dient Defence Blog zufolge vermutlich der Kampfpanzer T-72. Ähnlich äußert sich auch der prorussische Telegram-Kanal Russian Arms. Demnach dienen der Truppentransporter BMO-T und der T-72B als Grundlage.

Die Entscheidung für das T-72-Fahrgestell spiegele den Fokus der russischen Verteidigungsindustrie auf Kosteneffizienz, Skalierbarkeit und Wartungsfreundlichkeit angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, schreibt Defence Blog. "Die Entscheidung für die T-72-Plattform ist angesichts der aktuellen Lage der russischen Rüstungsindustrie sinnvoll", wird ein Militäranalyst von dem Portal zitiert. "Sie ermöglicht einfachere Produktions- und Wartungsprozesse und bietet gleichzeitig den notwendigen Schutz in Kampfszenarien."

Der T-72 wurde ab 1972 in der Sowjetunion produziert und ist derzeit der am meisten genutzte Kampfpanzer der Welt. Insgesamt wurden rund 20.000 Exemplare hergestellt. Russland soll vor dem Großangriff auf die Ukraine im Frühjahr 2022 Berichten zufolge noch über rund 9200 Stück verfügt haben.

Quelle: ntv.de, jpe

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