Ähnliches Modell wie Shahed Russland verhandelt offenbar mit China über Kamikaze-Drohnen
23.02.2023, 22:36 Uhr
Sergej Lawrow, Außenminister von Russland (rechts) mit Wang Yi, dem leitenden Außenpolitiker von China.
(Foto: picture alliance/dpa/Pool AFP/AP)
Während NATO-Generalsekretär Stoltenberg noch vor einem chinesischen Waffenexport nach Moskau warnt, soll es laut einem Bericht bereits fortgeschrittene Pläne zwischen den beiden Ländern hinsichtlich Drohnenlieferungen geben.
Bei seinem Besuch im Kreml spricht der chinesischen Chefdiplomaten Wang Yi davon, die Kooperation mit Russland zu vertiefen. Nach Einschätzung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwägt Peking Waffenlieferungen nach Russland. Bisher seien zwar keine derartigen Lieferungen beobachtet worden, aber es gebe Anzeichen, dass China dies erwäge, sagt Stoltenberg.
Laut "Spiegel"-Informationen sind die beiden Länder aber bereits so weit, dass die russischen Streitkräfte und der chinesische Drohnenhersteller Xi'an Bingo Intelligent Aviation Technology über die Massenproduktion von Kamikazedrohnen für Russland verhandeln. Demnach soll sich das Unternehmen bereit erklärt haben, 100 Drohnen des Prototyps ZT-180 herzustellen, sie vorher zu testen und dann bis April dem russischen Verteidigungsministerium zu liefern.
Wie das Magazin weiter berichtet, soll laut Militärexperten jede ZT-180 einen Sprengkopf von 35 bis 50 Kilogramm tragen können. Sie dürfte ein ähnliches Design wie die iranische Kamikaze-Drohne Shahed-136 haben, heißt es weiter.
Danach soll Xi'an Bingo planen, Russland mit Know-how und Komponenten zu versorgen, sodass dort eine Produktion aufgebaut werden kann, mit einer geplanten Kapazität von rund 100 Drohnen im Monat, schreibt der "Spiegel".
Es wäre nicht die erste geplante Drohnenfabrik, schließlich sollen Moskau und Teheran bereits ihr Vorhaben zum Bau einer neuen Fabrik in Russland vorangetrieben haben. In dieser sollen mindestens 6000 vom Iran entworfene Drohnen für den Krieg in der Ukraine hergestellt werden können, berichtet "The Wall Street Journal" (WSJ). Es sei das jüngste Zeichen für eine Vertiefung der Zusammenarbeit der beiden Nationen, zitiert das Blatt Vertreter eines mit den USA verbündeten Landes.
Quelle: ntv.de, ysc/rts