Politik

Ukraine verhängt Kriegsrecht Russland will "Junta in Kiew" absetzen

Die ukrainische Hauptstadt Kiew kurz nach der Bekanntgabe des russischen Einmarschs in das Land.

Die ukrainische Hauptstadt Kiew kurz nach der Bekanntgabe des russischen Einmarschs in das Land.

(Foto: REUTERS)

In den frühen Morgenstunden dringen Truppen des Kreml in die Ukraine vor. Nach Angaben des russischen UN-Botschafters zielt die Militäroperation auf die Regierung in Kiew. Dabei kommen auch "Hochpräzisionswaffen" zum Einsatz, erklärt Putins Armee.

Die von Kreml-Chef Wladimir Putin verkündete "Militäroperation" in der Ukraine zielt nach den Worten des russischen UN-Botschafters auf die Regierung in Kiew ab. Russland gehe "nicht gegen das ukrainische Volk vor, sondern gegen die Junta, die in Kiew an der Macht ist", sagte Botschafter Wassili Nebensia auf der Krisensitzung des UN-Sicherheitsrats in New York.

Die russische Armee führt nach eigenen Angaben Angriffe auf die ukrainische Militärinfrastruktur mit "Hochpräzisionswaffen" aus. "Die militärische Infrastruktur, Einrichtungen zur Luftverteidigung, Militärflugplätze und die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte werden mit Hochpräzisionswaffen außer Gefecht gesetzt", zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass am frühen Morgen das russische Verteidigungsministerium.

Alle Informationen zum russischen Angriff auf die Ukraine finden Sie in unserem Liveticker.

Ukraine schaltet möglicherweise Internet ab

Putin hatte in der Nacht eine "Militäroperation" in der Ukraine angekündigt, kurz darauf begannen bereits die Angriffe. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht. Russland greife die "militärische Infrastruktur" der Ukraine an, erklärte er in einer Videobotschaft. Er rief seine Landsleute auf, nicht in Panik zu geraten.

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Kurz nach Putin Ankündigung waren in mehreren ukrainischen Städten Explosionen zu hören, darunter auch in Kiew. Die in der Hauptstadt zu hörenden Explosionen sind nach Angaben eines örtlichen Politikers auf den Einsatz der ukrainischen Luftabwehr zurückzuführen. "Sie haben Explosionen gehört. Nur ruhig, das ist unsere Armee, die auf unbekannte Flugapparate reagiert", sagte Wolodymyr Borisenko, Bürgermeister der in der Nähe des Kiewer Flughafens gelegenen Stadt Borispol, in einer Fernsehansprache, wie die russische Zeitung "Nowaja Gaseta" berichtet.

Dies sei Teil der Provokationen, so der Bürgermeister weiter. Er warnte die Bevölkerung vor vielen Falschnachrichten in sozialen Netzwerken. Es sei auch möglich, dass das Internet abgeschaltet werde. Die Stadt Borispol mit etwa 63.000 Einwohnern liegt 30 Kilometer südöstlich von Kiew. Bei Borispol befindet sich der internationale Flughafen der ukrainischen Hauptstadt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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