Politik

"Zschäpe bleibt gefährlich" Sachverständiger verteidigt sein Gutachten

Beate Zschäpe.

Beate Zschäpe.

(Foto: dpa)

Zuletzt attestiert ein Psychiater der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe eine verminderte Schuldfähigkeit. Doch der Sachverständige des Gerichts bleibt bei seiner Einschätzung: Zschäpe ist voll schuldfähig.

Letzter Akt im Gutachter-Streit im NSU-Prozess: Der vom Gericht eingesetzte Sachverständige Henning Saß hat die Kritik zweier Kollegen an seinem Gutachten über die Hauptangeklagte Beate Zschäpe zurückgewiesen. Er bleibe bei seinen Befunden, sagte Saß im Oberlandesgericht (OLG) München.

Saß hatte Zschäpe für voll schuldfähig erklärt und nahegelegt, sie könne auch in Zukunft noch gefährlich sein. Dagegen waren Zschäpes zwei Verteidigergruppen mit je einem eigenen Psychiater vorgegangen und hatten versucht, Saß' Befunde zu widerlegen.

Der Psychiater Joachim Bauer hatte Zschäpe zum Beispiel eine "abhängige Persönlichkeitsstörung" attestiert und sie für vermindert schuldfähig erklärt. Zschäpe sei hochgradig abhängig von ihrem Freund und Komplizen Uwe Böhnhardt gewesen, so Bauer und bescheinigte ihr eine "erheblich beeinträchtigte Steuerungsfähigkeit".

Zschäpe soll fast 14 Jahre mit den beiden Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund gelebt haben. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit zehn Menschen ermordet haben, neun aus rassistischen Motiven. Zschäpe ist als drittes und einzig überlebendes Mitglied des "Nationalsozialistischen Untergrunds" wegen Mittäterschaft an allen Verbrechen angeklagt.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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